Halle Halle: Stadtwerke-Chef Klose bleibt ein Jahr länger im Amt
HALLE/MZ. - In der Chefetage der Stadtwerke Halle wird der Generationswechsel verschoben: Der Vertrag des Sprechers der Geschäftsführung, Wilfried Klose, wird um ein Jahr bis Ende 2010 verlängert. 2011 soll er das Zepter an den 43-jährigen Matthias Lux übergeben. Das gab Oberbürgermeisterin und
Stadtwerke-Aufsichtsratsvorsitzende Dagmar Szabados (SPD) am Donnerstag bekannt. Auch nach seinem Ausscheiden aus der Geschäftsführung soll Klose für die Stadtwerke arbeiten. Laut Rathauschefin wird er für das Jahr 2011 noch als Berater angestellt.
Bevor Szabados vor die Presse trat, hatte der 16 Mitglieder starke Aufsichtsrat zu der Personalie getagt. Klose, der seit 1993 in der Stadtwerkeführung tätig ist, wird Anfang Dezember 65 Jahre alt. Sein Vertrag wäre Ende 2009 ausgelaufen. Die Verlängerung galt aber als sicher. Zum Abstimmungsergebnis im Aufsichtsrat sagte Szabados: "Die Entscheidung ist einvernehmlich erfolgt."
Zu den Stadtwerken gehören mehrere Tochterfirmen, darunter der Energieversorger EVH und die Hallesche Wasser und Stadtwirtschaft GmbH (HWS). Insgesamt beschäftigt der Konzern 2 500 Mitarbeiter. Der Verbund hat eine umfassende Umstrukturierung hinter sich, die Kosten sparen und den künftigen wirtschaftlichen Erfolg sichern soll (die MZ berichtete). In dem Rahmen wurde auch der Verkehrsbetrieb Havag unters Stadtwerke-Dach geholt. Klose soll diesen Neuanfang mit seiner Erfahrung noch ein Stück begleiten.
Neben Klose und HWS-Chef Lux gehören künftig auch EVH-Geschäftsführer Matthias Krause und Havag-Vorstand François Girard zur Führungsriege der umstrukturierten Stadtwerke. Diese Konstellation sowie Lux' Rolle als Kronprinz hatte sich seit langem angedeutet. Szabados stellte am Donnerstag aber auch ein bisher weniger bekanntes Gesicht in der Geschäftsführung vor: Der 33-jährige René Walther, bisher Personalchef bei der HWS, wird Arbeitsdirektor. Über Kloses Zukunft nach seiner Zeit als Geschäftsführer war heftig spekuliert worden. So war von einem Job als "Generalbevollmächtigter" oder "Sonderbotschafter" der Stadtwerke in Magdeburg die Rede. Ohne diese Begriffe zu verwenden, sagte Szabados zu Kloses künftiger Funktion: "Er soll seine Kontakte in ganz Mitteldeutschland für die Stadtwerke nutzen. Er soll aber auch ein Stück weit Lobby-Arbeit in Magdeburg leisten." Kloses konkrete Berater-Aufgaben würden zu gegebener Zeit vertraglich noch genau festgelegt, so die Oberbürgermeisterin. "Die Stadtwerke werden kein unnötiges Geld ausgeben. Dahinter wird eine Leistung stehen", sagte sie.
Klose denkt aber auch nach 2011 kaum an einen richtigen Ruhestand. Zur MZ sagte er zwar: "Ich will mich dann mehr um meine Enkelin und um meine Englisch-Sprachkenntnisse kümmern." Doch habe er auch vor, weiter ehrenamtlich in verschiedenen Fachverbänden tätig zu sein.