1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halle
  6. >
  7. Halle: Halle: Stadtrat stimmt für Sanierung des Stadions

Halle Halle: Stadtrat stimmt für Sanierung des Stadions

Von Gerhard Gunkel 26.11.2008, 12:01
Die Stadtverwaltung will das Kurt-Wabbel-Stadion mit einem Aufwand von 17,5 Millionen Euro zu einer modernen Arena mit 10 000 Plätzen umbauen. (Foto: Andreas Löffler)
Die Stadtverwaltung will das Kurt-Wabbel-Stadion mit einem Aufwand von 17,5 Millionen Euro zu einer modernen Arena mit 10 000 Plätzen umbauen. (Foto: Andreas Löffler) CARDO

Halle/MZ. - Denn noch im Oktober hatte der Rat eine Entscheidung vertagt. Zuvor hatten in der Debatte die Kritiker ihre Bedenken artikuliert. So meinte Dieter Schuh (Unabhängige), dass sich die Stadt angesichts ihrer Finanzmisere keinen teuren Stadionbau leisten könne. Das sei so, als wenn sich ein Harz-IV-Empfänger einen Mercedes der S-Klasse kaufen wolle. Das Millionen-Projekt würde zu noch tieferen Einschnitten etwa bei der Kultur führen, rief Schuh aus. Diese Äußerung löste Beifall bei Anhängern der Staatskapelle auf den Zuschauerplätzen aus.

Es sei Gift für die Entwicklung der Stadt, entgegnete SPD-Fraktionschef Johannes Krause, den Sport gegen die Kultur auszuspielen. "Wir reden nicht über einen Mercedes, sondern über eine dringend nötige Sanierung", so der SPD-Mann.

Auch bei immensen finanziellen Problemen dürfe nicht jede Investition gestrichen werden, meinte Linke-Fraktionschef Bodo Meerheim. Wer aber jetzt für diese Investition stimme, der dürfe später nicht den kleinen Vereinen die Zuschüsse streichen. Er bemerkte, dass in dem jetzt beschlossenen Konzept die geplante Ballsporthalle an den Rand gedrängt worden sei. Danach soll die Halle mittelfristig - bevorzugt am Wabbel-Stadion oder in Neustadt - gebaut werden. Als Zwischenlösung soll einen bestehende Halle als Spielstätte hergerichtet werden.

Das Stadion soll nach der Sanierung 10 000 Zuschauern Platz bieten. Bei Bedarf soll die Zahl auf 15 000 erweitert werden. Bis zum März 2009 will die Stadt dem Land, das Zuschüsse von sechs Millionen Euro in Aussicht gestellt hat, den Fördermittelantrag mit den detaillierten Planungen vorlegen. Baustart könnte dann Ende 2009, Anfang 2010 sein, sagte Baudezernent Thomas Pohlack der MZ. Bei laufendem Spielbetrieb könnte die Sanierung im Wesentlichen bis Sommer 2011 abgeschlossen sein.

Finanzieren will die Stadt ihren Anteil von rund elf Millionen Euro vornehmlich durch den Verkauf von Immobilien. An diesen Vorstellungen hatte es im Rat Zweifel gegeben, die aber offenbar ausgeräumt worden sind. "Wir tauschen brach liegende Immobilien gegen einen Stadionbau", äußerte CDU-Fraktionschef Bernhard Bönisch. Nach MZ-Informationen will die Stadt zum Beispiel Flächen an die Bahn und das Land verkaufen. So will ja das Land Grund und Boden von der Stadt für den Bau des Geistes- und Sozialwissenschaftlichen Zentrums an der Emil-Abderhalden-Straße.