Halle/Saalekreis: Halle/Saalekreis: In Zscherben tobt erbitterter Streit

Halle (Saale)/ZSCHERBEN/MZ. - Gleichzeitig erneuerte die Gruppe in einem Offenen Brief ihre Vorwürfe gegen Miethling, bei denen es unter anderem um Pöbelei und körperliche Gewalt gegenüber anderen Mitgliedern geht.

"Wir sind mit sofortiger Wirkung ausgetreten", sagte Lenz. Zudem schließe man rechtliche Schritte gegen Miethling wegen Beleidigung und Untreue nicht aus. Laut Offenem Brief habe der Wehrleiter Mitglieder erniedrigt und Gegenstände nach ihnen geworfen. Zudem kreiden die Verfasser dem Feuerwehrchef an, Spendengeld, das für einen Kameraden bestimmt war, nicht ausgezahlt zu haben. Außerdem ist in dem Schreiben, dass der MZ vorliegt, davon die Rede, dass mit Miethlings Wissen einmal ein Privatauto auf Feuerwehrkosten betankt worden sei.

Miethling wies die Vorwürfe erneut vehement zurück. "Das ist aus der Luft gegriffen. Wenn das stimmen würde, wäre ich längst nicht mehr Feuerwehrleiter", sagte er. Aus Sicht des 39-jährigen Wehrleiters liegt der wahre Grund für den Streit darin, dass Lenz (41) vor wenigen Jahren bei der Wahl zum Feuerwehrchef gegen ihn verloren habe.

Der Feuerwehrchef hatte Rückendeckung von Teutschenthals Bürgermeister André Herzog (parteilos) und vom Gemeinderat erhalten. "Wir prüfen die Vorwürfe seit einem Jahr und haben festgestellt, dass sie nicht haltbar sind", sagte Herzog, der den Streit als "Schlammschlacht" gegen den Feuerwehrchef und als "jämmerlich" bezeichnete. Gegen die Lenz-Gruppe sei ein Ausschluss-Verfahren eingeleitet worden. Das Ende des Streits, der etwa seit Mitte 2010 tobt, ist nicht in Sicht. Auch Miethling erwägt rechtliche Schritte gegen die Behauptung, er unterschlage Geld. Nach Lenz' Darstellung ist die Feuerwehr indes nicht mehr voll einsatzfähig. Miethling widersprach. Ihm zufolge zählt die Truppe nach mehreren Neuaufnahmen jetzt 17 aktive Mitglieder. Auch der für Zscherben zuständige Brandabschnittsleiter, Helmut Kitze, nannte Miethlings Wehr gegenüber der MZ einsatzbereit.