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Gläserne Produktion, mehr Mitarbeiter Halle (Saale): Gläserne Produktion, mehr Mitarbeiter: Globus hat große Pläne

Von Dirk Skrzypczak 08.06.2017, 20:00
Auf diesem Gelände in der Dieselstraße will sich Globus niederlassen.
Auf diesem Gelände in der Dieselstraße will sich Globus niederlassen. MZ Grafik/Büttner

Halle (Saale) - Vier Minuten dauert das Image-Video von Globus, das unter anderem auf Youtube hochgeladen ist. „Dieser Film beschreibt sehr gut den Ist-Zustand und wie wir uns entwickeln wollen“, sagt René Klauer, Chef von Globus in Halle.

Vor einigen Wochen hatte er bereits angekündigt, dass der SB-Markt etwas anbieten werde, das es so in Halle noch nicht gebe. Nun ist auch klar, was Klauer meint: Der neue Globus-Markt in der Dieselstraße, der 2020 in Betrieb gehen soll, bekommt einen anderen Charakter als am jetzigen Standort im Halleschen Einkaufspark (HEP).

Neuer Globus in Halle (Saale): Produktion wird gläsern

„Wir werden von einem SB-Markt zu einem Produzenten“, sagt er. So will Globus künftig eine eigene Metzgerei, eine Bäckerei und eine gastronomische Versorgung anbieten. Die Produktion soll gläsern sein. Kunden können so alle Prozesse verfolgen. Die Mitarbeiterzahl wird von derzeit 260 auf 350 Beschäftigte wachsen. 35 Millionen Euro werden investiert.

„Und mit der Entscheidung für den Standort Dieselstraße verschwindet dort auch eine unschöne Industriebrache“, sagt Architekt Steffan Itzerott, der Globus durch das langwierige Planverfahren in Halle begleitet.

Am 12. Dezember 2016 fasste der Stadtrat den Aufstellungsbeschluss. Aktuell liegen die Unterlagen noch bis zum 30. Juni im Amt für Stadtentwicklung am Hansering aus. Bürger, Behörden und Institutionen können Einwände abgeben. „Unser Ziel ist es, dass wir Ende 2018 das Baurecht haben“, erklärt Itzerott.

Neuer Globus in Halle (Saale): Das soll sich auf dem brachliegenden Gelände in der Dieselstraße tun

Schließlich gibt es auf dem Gelände eine Menge zu tun. Der alte Baumarkt, 2014 geschlossen, wird ebenso abgerissen wie alte Industriehallen. Zudem muss eine kontaminierte Fläche von Altlasten befreit werden - von 1923 bis 1994 befand sich auf dem Areal ein Tanklager. „Da sind viele Stoffe im Boden versickert und bis ins Grundwasser eingedrungen. Diese Sanierung kostet natürlich viel Zeit“, sagt Itzerott.

Der Globus-Markt selbst soll eine Verkaufsfläche von rund 9.260 Quadratmetern bekommen. Weitere 600 Quadratmeter bleiben externen Geschäften in einer Mall vorbehalten - denkbar wären eine Apotheke, ein Reisebüro oder ein Friseur. „Wichtig ist, dass wir alle Leistungen ebenerdig und barrrierefrei anbieten“, sagt Manager Klauer. Zudem werden genügend Parkplätze geschaffen.

Neuer Globus in Halle (Saale): Das HEP dürfte die Konkurrenz am stärksten spüren

Laut einem Gutachten zu den Auswirkungen müssen Versorger in der Südstadt mit Umsatzeinbußen von rund 7,7 Prozent rechnen, wenn Globus in der Dieselstraße die Türen öffnet. Der Innenstadtbereich ist kaum betroffen, das HEP wiederum dürfte die Konkurrenz am stärksten spüren.

Apropos HEP. Dessen Center-Manager Holger Wandrey hatte zuletzt erklärt, dass man bereits einen Nachfolger für Globus habe. Das HEP und Globus befinden sich im Rechtsstreit - das Center hat seinem wichtigsten Noch-Mieter zum Ende dieses Jahres gekündigt.

Ob der „Rausschmiss“ rechtskräftig wird, werden vermutlich Gerichte feststellen. Einer der Knackpunkte im Streit ist die Option, nach der Globus seinen Mietvertrag im HEP für fünf Jahre bis 2025 verlängern könnte. „Wenn wir für den neuen Standort die Baugenehmigung haben, werden wir auf die Option verzichten“, kündigt nun Klauer an. (mz)