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Halle Halle: Pompeji lässt Kasse klingeln

Von Katrin Löwe und Gert Glowinski 14.08.2012, 20:29

Halle (Saale)/MZ. - Die renommierte Ausstellung über Pompeji im Landesmuseum in Halle hat bei Hoteliers, Gewerbetreibenden und Händlern die Kassen klingeln lassen. Nach Schätzung des Museums haben Gäste mehr als zehn Millionen Euro in Halle ausgegeben. Das Stadtmarketing geht zumindest von einem einstelligen Millionenbetrag aus.

Anfang August war die Marke von 200 000 Besuchern in der Ausstellung erreicht worden. Mindestens die Hälfte kommt laut Museum von außerhalb Mitteldeutschlands. Sprecher Alfred Reichenberger: "Die Ausstellung ist auch ein Wirtschaftsfaktor für die Stadt." Schon bei der ersten Präsentation der Himmelsscheibe, die von Oktober 2004 bis April 2005 rund 300 000 Menschen sahen, sei man davon ausgegangen, dass sie 20 bis 24 Millionen Euro in Halle ließen.

Die Industrie- und Handelskammer sprach von einer überregionalen Ausstrahlung der Pompeji-Schau, die nicht nur gut fürs Image der Stadt, sondern auch für Einzelhandel, Gastronomie und Hotellerie gewesen sei. "Wenn jeder nur 50 Euro hier ausgibt, sind Sie schon bei zehn Millionen", so Christof Wockenfuß, Leiter des Bereichs Standortpolitik. "So etwas wünschten wir uns öfter", sagte auch Christine Gering, Vize-Chefin des Dorint-Hotels, das spezielle Pompeji-Arrangements hatte.

Tatsächlich sind die Übernachtungszahlen in ganz Halle während der Ausstellungs-Zeit ordentlich nach oben gegangen. "Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum insgesamt war ein Anstieg von über zehn Prozent der Touristenzahlen auszumachen", so Stadtmarketing-Chef Stefan Voß. Besonders auffällig sei eine Steigerung in den ersten drei Monaten der Landesausstellung. Im ersten Monat der Ausstellung (Dezember 2011) verdoppelte sich die Zahl der touristischen Gäste und pegelte sich in den kommenden Monaten auf eine Steigerung über 45 Prozent. Voß: "Die Ausstellung hat die Stadt voran gebracht, war ein Juwel."

Ursprünglich sollte die im Dezember 2011 eröffnete Sonderausstellung über Spuren der Katastrophen am Vesuv und des antiken Pompeji Anfang Juni schließen. Doch innerhalb von drei Monaten wurden nach Museumsangaben 65 000 Besucher gezählt, darunter Touristen aus Europa, Hongkong, den USA und China. Deswegen hatte man die Schau verlängert. Sie endet zum Laternenfest am 26. August. Die nächste Sonderausstellung wird eine Stufe kleiner: Sie beschäftigt sich voraussichtlich ab Ende 2013 mit einem Steinzeit-Krimi aus Salzmünde.