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Investor aus Israel Halle-Neustadt: Wie geht es mit den Hochhaus-Scheiben weiter?

Von Dirk Skrzypczak 10.01.2018, 09:30
Wie geht es mit der Scheibe A weiter? MZ-Bürgerreporterin Katja Mittag wagte für ihr Foto den Blick in die Glaskugel.
Wie geht es mit der Scheibe A weiter? MZ-Bürgerreporterin Katja Mittag wagte für ihr Foto den Blick in die Glaskugel. Katja Mittag

Halle (Saale) - Über zwei Jahrzehnte vegetieren vier der fünf Neustädter Hochhausscheiben nun schon vor sich hin. Nur Objekt D wird genutzt, zunächst vom Finanzamt, nun vom Jobcenter. Scheibe A soll folgen. Die israelische Intown-Gruppe hat die Immobilie erworben. Es gilt als sicher, dass die Investoren das Gebäude sanieren und anschließend an die Stadt für mindestens 30 Jahre vermieten werden.

„Ich kenne die Intown-Gruppe nicht und bin überrascht, dass kein Investor aus Halle oder dem Umland den Zuschlag bekommen hat“, sagt Andreas Schachtschneider vom Halle-Neustadt-Verein. Der Verein hatte mit Unterstützung von Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) Halles erstes Bürgerbegehren initiiert.

Und die Einwohner der Stadt sprachen sich mit großer Mehrheit für einen Einzug mehrerer Ämter in den Giganten aus. „Ich gehe davon aus, dass die Investoren jetzt auch zügig handeln werden“, meint Schachtschneider. Der Neustadt-Verein hegt indes den Wunsch, dass die bundesweite Aufmerksamkeit und nicht zuletzt auch das Engagement von Intown dazu führen, dass auch die anderen drei noch verwaisten Scheiben B, C und E nun entwickelt werden.

Zukunft der Scheiben in Halle-Neustadt: Investor dementiert Verkauf der Scheibe B

Zuletzt hatten in Halle Gerüchte die Runde gemacht, dass Khaled Khalifa, Geschäftsführer der AGH-Trade GmbH mit Sitz in Lützen, die Scheibe B verkaufen möchte. Im März 2015 hatte Khalifa das Hochhaus für 300.100 Euro ersteigert. Moderne Wohnungen, möglicherweise altersgerecht, wollte er in dem Gebäude schaffen.

Doch sichtbar ist bislang nichts passiert. „Die Informationen sind nicht korrekt. Ich verkaufe die Scheibe nicht“, sagt Khalifa auf MZ-Nachfrage. Weiter will er sich nicht äußern, „weil in der Stadt viel geredet und behauptet wird. Und so etwas kommentiere ich nicht“.

Schachtschneider kennt aber auch Aussagen des Investors, dass in der Scheibe B etwas großzügigere Wohnungen geplant sein sollen. „Das wiederum würde zu den Vorstellungen der Eigentümer der Scheibe C passen, die eher kleinere Wohneinheiten vorsehen. Das Wohnungsangebot würde sich gut ergänzen.“

Zukunft der Scheiben in Halle-Neustadt: Behindertengerechte Wohnungen in der Scheibe C geplant

Apropos Scheibe C: Sie befindet sich seit 2015 im Besitz der Firma „Schmidt und Schubert“. 22 Millionen Euro will die Firma nach eigenen Angaben investieren und 308 behindertengerechte Wohnungen einrichten. Auf bis zu 3,7 Millionen Euro an Fördermitteln kann das Unternehmen hoffen. Allerdings werden die Aktivitäten der Firma in Halle mit Skepsis erfolgt.

Die Inhaber des Unternehmens, Peer Oliver Schmidt und Roland Schubert, werden von Schmidts Bruder Michael vertreten. Er ist einer der Hauptgläubiger im Verfahren zur Scheibe A. Die Stadt hat Strafanzeige gegen den Hallenser gestellt. Der Vorwurf lautet Betrug. So soll Schmidt Forderungen erheben, dessen Rechtmäßigkeit die Stadt anzweifelt.

Zukunft der Scheiben in Halle-Neustadt: Wir Scheibe E Studentenwohnheim?

Bleibt noch Scheibe E. Und auch hier ging es drunter und drüber. So war das Hochhaus auf einer Immobilienbörse im Internet für 3,25 Millionen Euro zum Kauf angeboten worden. Doch Besitzer Rainer Groß bestritt, einen Auftrag für die Annonce erteilt zu haben.

Ihm schwebt eine Nutzung als Studentenwohnheim vor. Groß sucht nach eigenen Angaben einen Unternehmer, der die Scheibe komplett saniert. (mz)