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Halle Halle: Neubau im Königsviertel

Von HEIDI POHLE 21.09.2011, 19:19

Halle (Saale)/MZ. - Noch ist es eine Riesen-Brache am Rand der Innenstadt. Doch in drei bis vier Jahren soll das Areal zwischen Niemeyer- und Ernst-Toller-Straße bebaut sein. Davon würde das Königsviertel, wie es früher hieß, profitieren. Die Hallesche Wohnungsgenossenschaft (HWG) "Freiheit" hat den Grund und Boden unweit der Strahlenklinik von einem privaten Eigentümer gekauft und nach einem Architekten-Wettbewerb ein Modell favorisiert, wie HWG "Freiheit"-Vorstand Dirk Neumann sagt.

Demnach wird die Arbeit der halleschen Bürogemeinschaft Dressler und Brambach auf dem fast 7 000 Quadratmeter großen Grundstück umgesetzt. Geplant sei, den einstigen Charme des Viertels möglichst zu erhalten, so Neumann. "Deshalb werden die Baufluchten der wegen Baufälligkeit abgerissenen zehn Häuser nachgezeichnet." Die neuen Gebäude haben mit drei bis vier Geschossen unterschiedliche Höhen. Blickfang ist ein etwas größeres Eckhaus. Den Stil beschreibt Neumann mit "zurückhaltend-moderner Architektur", die sich gut in das Umfeld einfüge. Der Name Königsviertel stamme übrigens von der Königsstraße ab, die nach dem Krieg in Rudolf-Breitscheid-Straße umbenannt wurde und noch heute so heißt.

Die meisten der etwa 100 Wohnungen verfügen über zwei Zimmer. Dafür gebe es den meisten Bedarf. Die Lage sei zentral und trotzdem ruhig: In der Stadt ist man in fünf Minuten zu Fuß, es gibt Einkaufsmöglichkeiten, ein Ärztehaus und Kitas. Die Mieten werden bei sieben Euro (kalt) liegen. Für das Projekt, das mit der Stadt entwickelt wurde, müsse nun eine Baugenehmigung beantragt werden. Je nachdem, wie schnell sie erteilt wird, erfolge der Baustart. "Wir rechnen mit Ende 2013 / Anfang 2014 und einer Bauzeit von zirka anderthalb Jahren."

Nicht ohne Stolz weist Neumann darauf hin, dass dieses Neubauvorhaben mit einem Umfang von etwa 15 Millionen Euro aus eigenen Mitteln bestritten wird. "Wir nehmen dafür keine Kredite auf." Möglich sei das, weil das Unternehmen seit Jahren eine "vorsichtige Kreditpolitik" betreibe und der Prozess der Konsolidierung auf einem guten Wege sei. Außerdem sei der Abriss in der Südstadt und auf der Silberhöhe abgeschlossen. "So können wir uns jetzt verstärkt dem Neubau widmen", so der Vorstand.

In unmittelbarer Nachbarschaft des Königsviertels, in der Voßstraße, saniert die HWG "Freiheit" seit April den "Francke-Tower", ein Plattenbau-Hochhaus. Und in der Beesener Straße werden wie in der Amsterdamer Straße (Südstadt) neue Häuser gebaut. Insgesamt gehören zur Genossenschaft rund 5 500 Wohnungen; nach der Wende waren es 8 200. Die Leerstands-Quote liegt bei unter sechs Prozent, der Durchschnitt in der Region bei zwölf Prozent.