Halle Halle: Lebenswende-Feier im Aufwind
HALLE/MZ/SZÖ - Es ist ein Boom: 260 Mädchen und Jungen nehmen in diesem Jahr an den Feiern zur Lebenswende in der Moritzkirche teil. 2012 waren es 122 Teilnehmer. Damit hat sich der Ansturm auf das Alternativ-Angebot der katholischen Kirche für konfessionslose Jugendliche, die nicht zur Jugendweihe gehen möchten, zum Vorjahr nochmals stark vergrößert. Für 2014 gibt es jetzt schon 270 Anmeldungen.
Und das praktisch ohne Werbung, betont Diakon Reinhard Feuersträter. Seit 2001 wird die Lebenswende-Feier in der Moritzkirche angeboten - nach einer Idee aus Erfurt, um den Jugendlichen mit einem Ritual Sicherheit zu geben und sie feierlich in die Erwachsenenwelt aufzunehmen. Angefangen hatte damals alles mit einem Dutzend Schüler.
„Die Anmeldungen kommen meist durch Mund-zu-Mund-Propaganda oder auch darüber, dass Geschwisterkinder in den Vorjahren an der Feier teilgenommen haben“, sagt Feuersträter. Waren es in den ersten Jahren ausschließlich Schüler des Elisabeth-Gymnasiums in Trägerschaft der katholischen Edith-Stein-Stiftung, so kommen die Teilnehmer heute aus den achten Klassen aus ganz Halle.
Das freut den Organisator der Lebenswende-Feier - aber die zusätzliche ehrenamtliche Aufgabe neben seiner Tätigkeit als Krankenhausseelsorger ist für ihn alleine nicht mehr zu bewältigen. „Wir haben deshalb für die Lebenswende-Feiern ein Team mit fünf Studenten und Theologen gebildet, die dabei unterstützen“, so Feuersträter. Denn zur Vorbereitung gehören auch monatliche Treffen in kleinen Gruppen von Januar bis April, bevor es im Mai mit den Feiern losgeht.
Das Anliegen der katholischen Kirche, so Feuersträter, sei es nicht, über die Lebenswende-Feier den einen oder anderen für eine katholische Taufe zu interessieren. Vielmehr sei es ein offenes Angebot: „Kirche soll sich nicht um sich selbst drehen, sondern sich um die Menschen kümmern.“