Halle: Halle: Kein Hase bei Familie Hase

Halle (Saale)/MZ. - Der Osterhase hat keine Chance. Einmal das Goldpapier über die Ohren gezogen, beißt Clara blitzschnell zu. Und genüsslich schleckt das knapp zweijährige Mädchen die Schokolade. Ganz allein. Schließlich ist es doch so: Wer die Süßigkeit zuerst entdeckt hat, der darf sie auch essen. Das jedenfalls sagen Claras Eltern immer, wenn sie vom Osterfest erzählen. Der kleinen Hallenserin fehlen da aber noch die Erfahrungen. Schließlich ist sie ein Oster-Neuling. Was heißt: In diesem Jahr wird Clara zum ersten Mal selbst auf Ostereiersuche gehen. In der Wohnung, auf dem Balkon und im Garten der Großeltern. Und ihren flauschigen Bademantel mal genau unter die Lupe zu nehmen, das könnte sich ebenfalls lohnen.

Versteckt werden die Nascherei und das Spielzeug, das Clara am Sonntag suchen und ganz sicher auch finden wird, von einem echten Hasen. Das jedenfalls haben Claras Eltern erzählt. Und da haben sie nicht mal gelogen. Denn Ulf und Sabine heißen mit Nachnamen Hase. Sie wohnen in Halles Innenstadt, sind beide Ärzte und freuen sich schon auf die großen Augen ihres Häschens, wenn es die Verstecke entdeckt. Und wenn Clara nachmittags den Großeltern die Geschenke überreicht - die selbst gemalten Osterkarten und die beklebten Eier. Die gehören ja schließlich zu Ostern dazu. So wie der Hase als Festtagsbraten. Der aber kommt bei Hases nicht auf den Tisch. Auch kein Kaninchen. Warum nicht? "Viel Gerippe und wenig Fleisch", schmunzelt der Chirurg. Der übrigens mit seinem Nachnamen nie Probleme hatte. Nur ein Mal, da war der Name hinderlich. Als die Hases kurz vor der Geburt ihres Kindes nach einem Jungennamen suchten. "Felix gefiel uns. Aber so heißt der Stoffhase aus einer Kinderbuchserie. Das fanden wir dann nicht mehr so gut. Zum Glück ist es ja unsere Clara geworden", freut sich Ulf Hase. Und seine Frau ergänzt: "Am Telefon hab' ich anfangs immer gesagt: Mein Name ist Hase. Als dann der Spruch kam, ich weiß von nichts, habe ich mir das ganz schnell abgewöhnt."