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Halle Halle: Hoffnung für mehrere Baudenkmale

Von Michael FaLgowski 26.02.2012, 17:05
Die Große Märkerstraße 5 soll mit Fördergeld gerettet werden. (FOTO: LUTZ WINKLER)
Die Große Märkerstraße 5 soll mit Fördergeld gerettet werden. (FOTO: LUTZ WINKLER) Lutz Winkler Lizenz

Halle (Saale)/MZ. - Das vielleicht bedeutendste Bürgerhaus des Barock und des 19. Jahrhundert in Halle, die mit Netz verhangene Nummer 5 der Großen Märkerstraße, verfällt seit Jahrzehnten. Das ist auch deswegen besonders bemerkenswert, weil das Denkmal der Kommune gehört. Die hatte es vor drei Jahren gekauft - um es zu retten. Doch die für die Sanierung nötigen Millionen fehlten. Im vergangenen Jahr wurden zwar 40 000 Euro in die Notsicherung gesteckt, doch die einzige Chance auf Rettung besteht im Verkauf. Genau wie für die ehemalige "Poliklinik Mitte" am Kühlen Brunnen, in der Nähe des Marktes. Auch dies ist ein Baudenkmal, dessen Sanierung seit Jahren aussteht. Nun aber gibt es Hoffnung: Ein Investor steht kurz davor, beide Objekte zu kaufen. "Wie wir dann aber agieren können, das hängt auch davon ab, welche Förderung wir bekommen, damit eine Sanierung überhaupt wirtschaftlich ist", sagt der Interessent, der vorerst anonym bleiben will.

Die Stadt jedenfalls hat Unterstützung in Aussicht gestellt: Die beiden Häuser gehören zu den Projekten, für die bis 2015 eine Städtebauförderung beantragt ist. Insgesamt geht es um 26 Millionen Euro. "Unser Eigenanteil würde rund sechs Millionen betragen. Aber sämtliche Projekte sind noch nicht bewilligt", stellt Halles Planungsdezernent Uwe Stäglin klar. Doch Fakt ist: Städtebau kann sich die klamme Stadt nicht leisten. Für Abriss und Sanierung gibt es deshalb verschiedene Förder-Programme, in denen das Land in erster Linie Geld von Bund und Europäischer Union weiterreicht. Aus dem Topf "Städtebaulicher Denkmalschutz" etwa möchte Halle 5,3 Millionen Euro investieren. Dazu gehören neben Sanierungsförderung wie eben für die ehemalige Poliklinik Mitte und Große Märkerstraße 5 auch der Häuser-Komplex hinter der Konzerthalle Ulrichskirche. Auch die Konzerthalle selbst soll weiter saniert werden. Schon im vergangenen Jahr mussten an einem Pfeiler bedrohliche Risse beseitigt werden. Geplant ist auch die Sanierung Burggrabenbrücke an der Moritzburg.

Dezernent Stäglin hofft zudem auf knapp vier Millionen Euro aus der "Stadtsanierung". Dafür sollen die Große Ulrichstraße und Dachritzstraße, Schulstraße und Barfüßerstraße in der Innenstadt erneuert werden. 4,3 Millionen könnten in die "Altindustriestandorte Merseburger Straße" mit Parkplatzbau, Arbeiten in der Thomasiusstraße, Pfännerhöhe und Südstraße fließen. An der Merseburger Straße könnte außerdem das Linksabbiegen in die Rudolf-Breitscheid-Straße / Philipp-Müller-Straße möglich sein. Auch der Weiterbau des Radweges Hafenbahntrasse gehört dazu.

Der größte Förderprogramm-Posten ist aber der Stadtumbau mit 11,2 Millionen Euro. Dazu gehören in der südlichen Innenstadt 2,4 Millionen für einen Park neben der Saaleklinik in Glaucha, die Gestaltung von Grünanlagen im Lutherviertel, die Fassadensanierung der Feuerwache Süd und der Neubau eines Spielplatzes in der Röpziger Straße. Für die nördliche Innenstadt werden 5,8 Millionen Euro beantragt. Geplant sind eine Sicherungsförderung für die Häuser an der Paracelsusstraße, die weitere Gestaltung des Stadtparks und der Umbau der Steintorschule zur Jugendherberge.

Das alte Haus am Kühlen Brunnen vor dem verkauf. (FOTO: LUTZ WINKLER)
Das alte Haus am Kühlen Brunnen vor dem verkauf. (FOTO: LUTZ WINKLER)
Lutz Winkler Lizenz