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Halle Halle: Feuer und Flamme

Von HEIDI JÜRGENS 22.10.2010, 17:22

Halle (Saale)/MZ. - Manche machen die Nacht zum Tage, andere den Tag zur Nacht. So, wie am Freitag die Agentur für Arbeit in Halle, wo zwischen 16 und 20 Uhr Schüler und Eltern zur mittlerweile dritten "Langen Nacht der Berufe" geladen waren, und wo etwa 20 Unternehmen zu Ausbildungsmöglichkeiten informierten. Auch wenn der Titel also nicht ganz ernst gemeint war - das Anliegen war es durchaus: "Wir wollen mit dieser Aktion außerhalb der in vielen Berufen gängigen Arbeitszeiten zum einen vor allem Eltern die Möglichkeit geben, gemeinsam mit ihren Kindern Informationen einzuholen", sagte Jan Kaltofen, Geschäftsführer für Operatives bei der Agentur in Halle. Andererseits solle aber auch deutlich werden, dass es durchaus in vielen Berufen nötig ist, länger als bis 16 oder 17 Uhr zu arbeiten - manchmal sogar bis tief in die Nacht.

So, wie zum Beispiel als Koch, der Restaurant-Gästen auch abends noch Köstlichkeiten auf den Teller bringt. Wer sich für diesen Beruf interessierte, der war am Stand des Dorint Hotels richtig. Hier stand Stefan Rühl, Auszubildender im 3. Lehrjahr, Rede und Antwort - und nicht nur das. Besucher konnten zuschauen, wie er ein Crèpe Suzette zubreitet - einen dünnen Eierkuchen in Orangensoße, der schließlich mittels erhitztem Cointreau in Flammen steht.

Hebamme oder doch was anderes?

Feuer und Flamme - das ist Stefan Rühl für seinen Beruf. Und vielleicht demnächst auch manch anderer, der am Freitag in die Schopenhauerstraße kam. Am Stand des Uniklinikums ließ sich zum Beispiel Vanessa Löwe genau erklären, was sie unternehmen muss, um sich ihren Berufswunsch Hebamme zu erfüllen. Sie war gemeinsam mit ihren Eltern gekommen, allen Dreien standen Regine Lentsch und Rainer Pommrich vom Ausbildungszentrum für Gesundheitsberufe der Uni-Kliniken Rede und Antwort.

"Wir waren schon in der Woche in der Arbeitsagentur, haben dort erfahren, dass es heute diese Aktion gibt und sind gekommen", sagt Vater Marco Löwe. Und auch, wenn Vanessa eigentlich Hebamme werden will - "es kann ja nicht schaden, auch nochmal woanders hinzugucken und sich zu informieren", ist sie sich mit den Eltern einig. "Für uns ist die Veranstaltung wichtig, um potenzielle Bewerber zu motivieren", sagt Regine Lentsch. Denn im Blick auf die demografische Entwicklung stünden in absehbarer Zeit bei weitem nicht mehr so viele Azubis Schlange wie bisher.

Bereits gute Erfahrungen hat Helmut Kleine von der Firma Bauer Elektroanlagen mit der "Langen Nacht der Berufe" gemacht. "Wir haben uns bereits im Vorjahr beteiligt - mit Erfolg: Zwei der Schüler, die sich damals an unserem Stand informiert haben, haben in diesem Jahr eine Ausbildung bei uns begonnen", sagte der Verantwortliche für Ausbildung des mittelständischen Unternehmens.

Sportfachmann im Maya mare

Insgesamt offerierten die Firmen eine riesige Bandbreite an Ausbildungsmöglichkeiten. Von durchaus bekannten wie die für Bürokaufleute oder Anlagenmechaniker bis hin zum Elektrozeichner oder zur Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft. Letzgenannten Beruf kann man bei den Stadtwerken erlernen - neben etlichen anderen mehr. Sogar eine Ausbildung zum Sportfachmann können Schulabgänger hier absolvieren. Wem das nicht ganz plausibel schien, den konnte Jörg Lange, Sachbearbeiter für Aus- und Weiterbildung, aufklären: "Wir bilden solche Fachleute fürs Maya mare aus - das gehört schließlich auch zu unserem Unternehmen."