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Halle Halle: Eine Frau gibt den Takt an

Von JAN MÖBIUS 15.05.2011, 16:05

Halle (Saale)/MZ. - 45 aktive Spielleute engagieren sich in dem Verein, der seinen Sitz im Buchenweg nahe der Kasseler Straße hat. Kinder, Jugendliche und Erwachsene pflegen dort eine Tradition, die mit der Wende einzuschlafen drohte. "Bis dahin gab es in Halle zwar einen Spielmannszug. Aber danach kehrte erst einmal für zehn Jahre Ruhe ein", erinnert sich Ramona Pfeiffer, die inzwischen als Stabführerin den Takt und beim Marschieren auch gleich noch die Richtung angibt. 2001 kam schließlich der Wunsch auf, die Spielleute-Tradition in Halle wieder zu beleben. Inzwischen ist der Musik-Verein etwa von Sportveranstaltungen oder Volksfesten kaum noch wegzudenken.

Rund 20 Auftritte bringen die Mitglieder, deren Durchschnittsalter bei etwa 30 Jahren liegt, pro Jahr hinter sich. Dafür fahren sie auch quer durch Sachsen-Anhalt. "Nicht selten werden wir von anderen Spielmannszügen zu Treffen eingeladen", erklärt Pfeiffer. Und weil die musizierenden Hallenser inzwischen auch weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt sind, verwundert es nicht, dass ihre Gastvereine musikalische Grüße aus Ziegelroda, Bernburg und Roßlau in Form kleiner Platzkonzerte im Gepäck hatten.

Kann eigentlich jeder, der Lust hat, zum Instrument greifen und im Spielmannszug mitmachen? Nicht so ganz, meint Stabführerin Pfeiffer. Denn ein paar Grundfähigkeiten sollten schon gegeben sein. "Das fängt beim Gefühl für den Rhythmus an." Außerdem sollte ein gewisses Verständnis für die Notenlehre vorhanden sein. "Das sind die Grundlagen. Neue Mitglieder lernen erstmal das Notenlesen und das Marschieren", so Pfeiffer. Immerhin müssen die Spielleute später rund 30 Stücke aus dem Kopf trommeln und flöten können. Besonders intensiv wird in den jährlich stattfindenden Trainingslagern geprobt. "Da spielen wir schon mal zehn Stunden pro Tag."