1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halle
  6. >
  7. Halle: Halle: Das neue Steintor - die exklusiven Pläne

Halle Halle: Das neue Steintor - die exklusiven Pläne

Von michael tempel 18.05.2012, 19:21

Halle (Saale)/MZ. - Die angekündigte Umgestaltung der Steintor-Kreuzung sorgt unter Hallensern für heftige Diskussionen. Wie wird der Knoten künftig aussehen? Wie wird das Unfallrisiko für Auto- und Radfahrer sowie Fußgänger verringert? Jetzt hat Baudezernent Uwe Stäglin der MZ exklusiv erste Konzepte vorgestellt. Dabei zeichnen sich zwei Hauptvarianten ab: eine mit einem Kreisverkehr zwischen Paracelsus- und Ernst-Kromayer-Straße und eine mit einer "klassischen" Kreuzung, bei der ein Teil der Ludwig-Wucherer-Straße zur Fußgängerzone umfunktioniert wird.

Der erwogene Kreisverkehr erinnert in seiner Form an eine lang gezogene Niere. Autos auf dem Kreisel haben immer Vorfahrt, auf den Knoten kann nur nach rechts aufgefahren werden. Das könnte die Übersicht für alle Verkehrsteilnehmer erhöhen. Aus der "Niere" könnte bequem in alle Straßen abgebogen werden, die in den Knoten münden. Zu beachten sind freilich kreuzende Straßenbahnen. Abgebogen würde vom Kreisel auch in eine Zufahrtsstraße zu einem Parkplatz oder Parkhaus. Für diese zusätzlichen Parkflächen soll das leere Gebäude der Landwirtschaftlichen Fakultät in der Wuchererstraße weichen, wo sich der "Bauernclub" befindet.

Bei der Kreuzungsvariante erwägen die Planer, den Verkehr aus Richtung Steintor und Paracelsusstraße hinter dem künftigen Parkplatz / Parkhaus auf einer voll funktionsfähigen neuen Straße abzuleiten. Der Teil der Wuchererstraße zwischen Abderhaldenstraße und Steintor wäre Fußgängern und Straßenbahnen vorbehalten. Teil des Kreuzungs-Umbaus ist auch eine Umgestaltung von Steintor-Vorplatz und -Park samt Neueinrichtung von Haltestellen und Bahngleisen. Grundsätzlich soll der Fahrzeugverkehr direkt vor dem Varieté wegfallen, Autofahrer müssen den Platz über die Magdeburger Straße und die Straße Am Steintor umfahren. Insgesamt befassen sich die Planer laut Stäglin mit sechs Varianten für die Haltestellen- und Gleisanordnung. Wahrscheinlich werden wohl zwei Haltepunkte eingerichtet - wie das aussehen könnte, zeigen die beiden Beispiele auf den Karten. Eine ebenfalls diskutierte Variante mit nur einer zentralen Haltestelle etwa in Höhe der jetzigen Haltestelle in der Großen Steinstraße ist laut Stäglin kein Favorit.

Offen ist bislang, wie und wo am neuen Knoten Ampeln den Verkehr regeln und wie man die Sicherheit für Radfahrer erhöhen will. "Es werden separate Radwege angelegt oder rote Radspuren auf den Fahrbahnen markiert", so Stäglin, der betonte, dass alle Varianten noch in einer rathausinternen Expertenrunde diskutiert werden. Es gebe keine Vorzugsvariante. "Wir haben auch noch keinen Cent Fördermittel. Auch, wie Steintor-Vorplatz und Park aussehen werden, sei unklar.

Im Juli sollen aber zwei, drei Vorzugsvarianten auf einer Bürgerversammlung vorgestellt werden. Überhaupt bemühe sich die Stadt um intensive Einbeziehung der Anwohner. Deren Vorschläge seien zum Teil in die Planungen eingeflossen. Im Herbst könnte im Stadtrat eine Vorlage eingebracht werden. Die Planungen könnten dann 2013 abgeschlossen und der Umbau zwischen 2014 und 2016 ausgeführt werden.