Halle-Center Peißen Halle-Center Peißen: Scheidende Mieter verärgert
Halle/Peißen/MZ. - Nach den Worten des Center-Managers Thomas Saul brauchen die Kunden keine Sorgen zu haben, denn neue Geschäfte werden in die leeren Räume einziehen. Statt der fünf, die geschlossen werden, sollen sieben öffnen. Platz habe man durch die Neuaufteilung der Ladenflächen gewonnen. Neu sind, so Saul, ein Schuhgeschäft, ein Laden für Damenoberbekleidung, ein Reisebüro, das Zappendorfer Bauernrestaurant, ein Blumenfachgeschäft, die Modeboutique "Chelsea" sowie ein Gastronomiebetrieb namens "Delikato".
Für Saul steht fest, dass mit diesen neuen Betreibern das Halle-Center an Profil gewinnt. Befragungen unter den Kunden hätten ergeben, dass vor allem Jugendliche mehr Modegeschäfte für ihre Altersgruppe wünschten. Gleichzeitig solle der Branchenmix des Centers optimiert werden. Dass sich der Wechsel jetzt vollziehe, sei den vor zehn Jahren geschlossenen und jetzt ablaufenden Mietverträgen geschuldet. Die Gründe, warum mit fünf alteingesessenen Mietern keine neuen Verträge zustande kamen, wollte Saul gegenüber der MZ nicht kommentieren.
Einige der scheidenden Mieter sind da gesprächsbereiter. Holger Dietzel, Geschäftsführer der Dietzel's Fleisch- und Wurstwaren GmbH, nennt die neuen Mietforderungen des Center-Managements "exorbitant hoch" und versteht die Geschäfts-Philosophie nicht, die das Management betreibt. Versuche Dietzels, "über realistische Mieten" zu verhandeln, seien allesamt gescheitert. "Das Center nimmt die Mieter, die bereit sind, die hohen Mieten zu zahlen", bringt es Dietzel auf den Punkt. Die Folgen für sein Unternehmen: "Wir mussten drei Mitarbeiter entlassen."
Voller Enttäuschung ist auch Kerstin Meinhardt, die ein Blumenfachgeschäft in Peißen betrieb. Die neuen Mietforderungen des Halle-Centers seien nicht mehr akzeptabel gewesen. Sie habe sich immer wohlgefühlt in Peißen, habe nette Kundschaft und "ich habe zehn Jahre meines Lebens in das Geschäft investiert, doch jetzt ist Schluss", so Meinhardt nicht ohne Verbitterung. Auch sie habe vier Mitarbeiter entlassen müssen.
Susanne Höhne, Mitarbeiterin des Atlas-Reisebüros, das schon Mitte Dezember nach Merseburg umzogen, ist "total ärgerlich". Langjährigen Mietern sei das Center-Management bei den Verhandlungen über die neuen Mietverträge in keiner Weise entgegen gekommen. Über das Argument des Center-Managers, im Einkaufszentrum solle der Branchenmix optimiert werden, kann Höhne nur lachen: "Drei Geschäfte werden durch Läden aus exakt der selben Branche ersetzt."