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Halle Halle: Büste vom Braunkohle-König

Von SILVIA ZÖLLER 22.07.2011, 17:52

Halle (Saale)/MZ. - Zahlreiche Zuschriften trudelten auch in dieser Woche wieder zu unserem Rätsel ein - alle Absender hatten die richtige Lösung: Unser Foto zeigt das Haus Köthener Straße 1, in dem der Malermeister Willi Kellermann früher seinen Laden hatte. Gerda Jürkel wusste sogar noch mehr. "Dort war auch eine Platte angebracht, auf der stand: Hier wird gemalt mit Öl und Kleister, Willi Kellermann, Malermeister", schreibt die 91-Jährige. Gerda Jürkel ist die Gewinnerin dieser Woche und erhält 25 Euro per Scheck. Herzlichen Glückwunsch!

Aber auch viele andere Leser hatten interessante Geschichten zu dem Haus in Trotha zu erzählen. So Dieter Marloth, der genau weiß, von wem der Spruch auf dem humorvollen Relief stammt ("Doch größern Ruhm wird der verdienen, der Farben kauft und malt mit ihnen."). Nämlich von Wilhelm Busch. "Es ist die Einleitung der lustigen Bildergeschichte vom Maler Klecksel", schreibt Dieter Marloth. Und er weiß auch, wie der Text weitergeht: "Wer weiß die Hallen und dergleichen so welthistorisch zu bestreichen. Al fresco und für ewig fast, wenn's mittlerweile nicht verblasst."

Karin Rößler schickte ebenfalls die richtige Antwort an den Saalekurier. Für sie war die Lösung sehr leicht, denn sie wohnt seit 41 Jahren in Trotha und seitdem kennt sie das Haus. Dort, so Karin Rößler, ist heute das "Kleine Lädchen", in dem man nicht nur Lebensmittel einkaufen, sondern auch Pakete aufgeben kann.

Dass der Malermeister Willi Kellermann das Haus bereits in den 20er Jahren erwarb, daran erinnerte sich Karl-Heinz Göricke. Doch seiner Meinung nach eröffnete Kellermann erst in den 40er Jahren dort sein Farben-Geschäft. Bis in die 60er Jahre hinein sei auch eine Malerwerkstatt in dem Gebäude untergebracht gewesen, glaubt Dorothea Kreiseler.

Das Alter des Hauses in der Nähe der Straßenbahnhaltestelle schätzt Monika Hennig auf gute hundert Jahre. Bis in die DDR-Zeiten hinein sei dort ein Laden für Malerbedarf untergebracht gewesen - und ganz in der Nähe habe es auch weitere kleine Geschäfte sowie mehrere Gaststätten gegeben: "Da wurde Klatsch und Tratsch aus Trotha berichtet. Auch ein Kino gab es, das man für wenig Geld besuchen konnte."

Auf den früheren Charakter des Stadtteils ging auch Hans H. Becker ein: Bis zum 31. März 1900 war Trotha ein eigenständiges Dorf mit einem Bahnhof und rund 2 300 Einwohnern. Am 1. April 1900 sei Trotha zusammen mit Giebichenstein, Kröllwitz und dem Gutsbezirk Peißnitz nach Halle eingemeindet worden.

Unser neues Rätsel-Motiv zeigt die Büste eines berühmten Hallensers, der durch Braunkohle reich geworden ist. Ein bekanntes Gebäude trägt sogar seinen Namen - doch die Büste ist nicht unbedingt auf den ersten Blick zu sehen. Wo genau ist das Motiv zu finden? Wer kennt Anekdoten über das Haus und seinen Namensgeber? Wer kann von Erlebnissen erzählen?

Die Zuschriften müssen wieder bis zum Donnerstag kommender Woche, dem 28. Juli, in der MZ-Lokalredaktion, Delitzscher Straße 65, 06112 Halle eingetroffen sein. Aus allen richtigen Einsendungen wird ein Gewinner ausgelost. Dieser erhält einen Scheck über 25 Euro. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.