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Halle Halle: Auf Jung und Alt extra zugeschnitten

Von HEIDI POHLE 24.10.2010, 16:57

Halle (Saale)/MZ. - Knapp acht Wochen noch, dann kann der Einzug in die neu gebauten Häuser im Rockendorfer Weg 102-106 beginnen. Am Samstag hatte die Wohnungsgenossenschaft (WG) "Eigene Scholle" schon mal die zukünftigen Mieter eingeladen. Denn die gesamte Anlage in der Nähe des Pestalozziparks im Süden der Stadt, zu der noch ältere, bereits 2009 sanierte Häuser, gehören, steht unter einem besonderen Motto, dem Generationswohnen. Und da sei so ein Mieterfest doch eine gute Gelegenheit, sich schon mal kennen zu lernen, meinte WG-Geschäftsführer Volker Enders.

Mit dem Projekt, zu dem eine Tiefgarage mit Wandbildern von Burghard Aust gehört, soll es den Familien und Senioren leicht gemacht werden, füreinander da zu sein. So sind die insgesamt 89 sanierten und neuen Wohnungen etwa zur Hälfte barrierefrei; zwei der vier Neubauten verfügen über Fahrstühle. Zudem führt an den Terrassen der sanierten Häuser direkt ein Weg entlang. "Das ist eine prima Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen", so Enders.

Zudem gibt es viele Sitzgelegenheiten, auch am Wäschetrockenplatz. Ein Schwatz lasse sich da gut machen. Auch an dem überdimensionalen Tisch auf der Wiese könne man miteinander ins Gespräch kommen, sagt der Geschäftsführer. Das Möbelstück lasse sich als Werk- und Gartenarbeitstisch ebenso nutzen wie als Puppenbühne. Und mit ein paar Decken werde daraus eine prima Bude für Kinder. Gestaltet wurden die Außenanlagen von Studenten der Burg Giebichenstein.

Volker Enders ist optimistisch, dass das Konzept aufgeht. Die Familien und Senioren stünden dem Projekt des Wohnens mit mehreren Generationen aufgeschlossen gegenüber. "Wir hatten viel mehr Bewerbungen als Wohnungen", erzählt er. Wobei Nachbarschaftshilfe im Viertel schon immer groß geschrieben wurde. Das kann Kerstin Mäder bestätigen. Sie lebt seit 1983 in der Straße und ist dort geblieben, auch wenn durch die Sanierung ein Umzug nötig war.

Wie die 46-jährige Lehrerin erzählt, helfe man sich gegenseitig. "Ich hole mit dem Auto Getränke oder klingele einfach, um zu sehen, wie es den Nachbarn geht." Das würden die ebenso machen, auch Post annehmen oder Blumen gießen. Wer krank sei, Pflege brauche, für den sei die Caritas vor Ort.

Die WG "Eigene Scholle", die es seit 1921 gibt, hat rund 1 000 Mitglieder und zirka 780 Wohnungen. "Für das neue Projekt haben wir lange gespart", so Enders. Da es sehr energieeffizient sei - Strom wird zum Teil mit Solarkollektoren erzeugt, geheizt wird mit Fernwärme - konnten günstige KfW-Kredite genutzt werden. Kommentar