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Anpöbeln bis Körperverletzung Halle als Brennpunkt für Angriffe auf Bahnmitarbeiter

24.02.2017, 07:25
Hauptbahnhof in Halle
Hauptbahnhof in Halle Jens Schlüter

Halle (Saale) - Die Gewalt gegen Bahnmitarbeiter ist in Sachsen-Anhalt ein wachsendes Problem. „Die Angriffe auf unsere Mitarbeiter nehmen zu - das akzeptieren wir nicht“, sagte der Sicherheitschef der Deutschen Bahn (DB), Hans-Hilmar Rischke, in Berlin. Die Attacken reichten von Anpöbeln über Bespucken bis hin zu gefährlichen Körperverletzungen mit Fäusten oder Glasflaschen. Nach Angaben der Bundespolizei gehört vor allem der Hauptbahnhof Halle zum Brennpunkt.

Allein in den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres wurden im Land 13 Angestellte - vom Zugbegleiter bis hin zur Sicherheitskraft - Opfer einer Körperverletzung. Weit mehr Bahnmitarbeiter werden regelmäßig beschimpft oder bedroht.

Bundespolizei: 111 Beamte bei 90 Angriffen in Bahnhöfen und Bahnen attackiert

Die Attacken an Bahnhöfen und in Zügen nehmen den Angaben zufolge aber nicht nur bei Bahnpersonal zu, sondern auch bei Sanitätern oder Polizisten. Nach Angaben der Bundespolizei in Magdeburg wurden 2016 allein 111 Beamte bei 90 Angriffen in Bahnhöfen und Bahnen attackiert. Im Vorjahr gab es knapp 50 Vorfälle.

Die Deutsche Bahn will weiter in die Sicherheit investieren. Unter anderem sollen die Sicherheitskräfte an Brennpunkten verstärkt und mit Körperkameras ausgestattet werden, teilte das Unternehmen mit. Zudem ist eine SOS-App in Planung und auch Schutzhunde sollen zum Einsatz kommen. „Hunde stärken die Autorität auch gegenüber denjenigen, denen sonst alles egal ist“, so Rischke. (dpa)