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Halle Halle: Aktion gegen Waffenhandel

Von Michael FaLgowski 26.02.2012, 17:05

Halle (Saale)/MZ. - Ein friedlicher Sonntag ist ein guter Tag, um eine Waffen-Parade abzuhalten, wenn es sich um eine kritische Parade handelt. Sonntagnachmittag startete auf der unteren Leipziger Straße, an der Konzerthalle Ulrichskirche, die hallesche Arbeitsgruppe "Friedenspolitik " einen kleinen Protestzug. Es ging gegen "die Herstellung und Verbreitung von Kriegswaffen", wie Marcus Stückroth vom Friedenskreis -Verein Halle sagte.

In weißen Schutzanzügen, mit denen sie sonst gegen Atomenergie demonstrieren, und mit schwarzen Plaste-Regentonnen als laut dröhnende Trommel-Felle zog ein knappes Dutzend Demonstranten von der Konzerthalle über den Markt. Blickfang war dabei eine kleiner Papp-Panzer, den die meistenteils geschminkte Truppe auf einem Handwagen mit sich führte.

Man wolle so auf die Kampagne "Aktion Aufschrei - stoppt den Waffenhandel!" aufmerksam machen, sagt Aktivist Stückroth. Deutschland sei der größte Waffenlieferant Europas und exportiere unter anderem Kriegsschiffe, Panzer und Maschinenpistolen. Genehmigt würden die Rüstungsexporte ohne öffentliche Kontrolle. "Wir fühlen uns den Opfern dieser Politik verbunden". Der "Aufschrei"-Aktionstag laufe bundesweit. Die große Protest-Aktion finde zeitgleich in Berlin statt. Doch Halle ist nicht Berlin. Für die kleine engagierte Truppe der halleschen Friedensaktivisten erwies sich der Sonntag mit einem praktisch menschenleeren Markt als ungünstiger Zeitpunkt: Meist baten sie vergeblich um Unterschriften von den wenigen Passanten. Schließlich fanden sie dennoch Publikum: Um 16 Uhr begann in der Ulrichskirche das Konzert "Das blaue Einhorn" - mit Weihnachtsliedern und Weltmusik.