Jugendliche engagieren sich Gutenberger Dorfjugend räumt mit Vorurteilen auf und verschönert den Ort
In Gutenberg packt die Dorfjugend an: Mit Farbe, Blumen und Kreativität verwandeln zehn Jugendliche ihren Heimatort in einen lebendigen Treffpunkt – und beweisen, dass Engagement keine Frage des Alters ist. Das steht noch bevor.

Gutenberg/MZ. - Sie sind zu zehnt, zwischen 13 und 15 Jahren alt, leben in Gutenberg und haben ein großes Ziel: den eigenen Ort verschönern und vor allem für junge Menschen ansprechend machen.
Vor einem Jahr kamen Moritz Jakob und Freund Bruno auf die Idee, eine Gruppe für Jugendliche zu gründen. „Wir wollten nicht nur drinnen sitzen, sondern rauskommen und etwas machen“, erzählt Moritz, der die Leitung der Gruppe übernommen hat. Neben Veränderungen im Ort will der Schüler auch mit dem Vorurteil, dass junge Menschen sich nicht für ihre Heimat interessieren und engagieren, aufräumen.

Jugendliche in Gutenberg haben Wahrzeichen wieder aufgefrischt
Im ersten Schritt haben sich Moritz und Bruno der alten Waage, einer Art Wahrzeichen des Ortes, gewidmet, das mitten auf dem Platz, den die Jugendlichen mittlerweile als Treffpunkt nutzen, steht. „Sie stammt noch aus LPG-Zeiten und ist das erste, was man sieht, wenn man in den Ort fährt“, sagt Moritz. Vor etwa einem Jahr hat er sie geschliffen, um sie anschließend zu streichen. Es war das erste Projekt der Schüler – das Gruppenlogo, das die Waage und den Schriftzug „Gutenberger Dorfjugend“ zeigt, erinnert daran.
Beim Blumenzwiebelstecken im Herbst haben die beiden Jungs das erste Mal Unterstützung erhalten, durch Mundpropaganda – unter anderem in der Freiwilligen Feuerwehr – haben sich noch mehr Jugendliche der Gruppe angeschlossen. Unterstützung gab es auch von Miriam Winkler, die beim Erstellen des Förderantrags für Revierpionier geholfen hat. „Sie können selbst keine Anträge stellen und ich freue mich, wenn ich das Projekt begleiten kann.“

Von den Geldern, die sie neben Revierpionier auch von einem Programm des Landes Sachsen-Anhalt erhalten haben, konnten die Jugendlichen ihren Platz weiter gestalten. Erst haben sie Vogelhäuser und Insektenhotels aufgebaut, dann mehrere Bettlaken gestaltet, die an der Straße hängen. „Sie weisen auf Heimatfeste hin oder begrüßen einfach die Autofahrer im Ort“, sagt Moritz.
Dorfjugend plant Großprojekt gemeinsam mit dem Gutenberger Heimatverein
Es folgten mehrere Arbeitseinsätze, um das Gelände sauber zu halten, dann bauten die Jugendlichen mehrere Hochbeete auf und bepflanzten sie. Im August verschönerten sie eine alte Hütte, die auf dem Grundstück steht mit Graffitis, die verschiedene Naturbilder zeigen. „Wir konnten uns alle einmal ausprobieren, das war ziemlich cool“, sagt Nina, die auch zur Dorfjugend gehört.
Moritz hofft, dass die Gruppe in Zukunft noch weitere Projekte bestreiten kann. „Wir stehen weiter mit Miriam in Kontakt, um neue Fördermöglichkeiten zu finden. Dann könnten wir Projekte für die Gemeinschaft umsetzen.“ Auch die Alte Kegelbahn im Ort will die Dorfjugend gemeinsam mit dem Heimatverein renovieren. Im Fokus stehen aber vor allem Projekte von der Jugend für die Jugend.