Grundsteinlegung am Riebeckplatz Grundsteinlegung am Riebeckplatz in Halle: "Der erste Neubau dieser Dimension seit 25 Jahren"

Halle (Saale) - Große Bauprojekte sind für das Unternehmen Papenburg nichts Neues. Trotzdem war die Grundsteinlegung am 20 Millionen Euro teuren Wohn- und Geschäftshaus der Halleschen Wohnungsgesellschaft (HWG) für Geschäftsführerin Angela Papenburg eine ganz besondere: „Eine Grundsteinlegung habe ich noch nie gemacht“, sagte sie - Papenburg ist auch hier als Bauunternehmer tätig.
Auch für die HWG ist der zehnstöckige Bau, der bis Ende 2019 fertig sein soll, etwas Besonderes. „Es ist der erste Neubau in diesen Dimensionen seit 25 Jahren“, sagte Prokuristin Simone Danz. Sie erinnerte daran, dass das Wohnungsunternehmen Anfang der 2000er Jahre noch 30 Prozent Leerstand zu verzeichnen hatte - damals wäre an eine solche Investition nicht zu denken gewesen.
OB Wiegand: Riebeckplatz wird sich in den nächsten Jahren immens entwickeln
Doch die Zeiten haben sich geändert: Für Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) ist der Neubau des Wohn- und Geschäftshauses und des angrenzenden Hotels nur der Startschuss zu einem neuen Aufbruch. Überschwänglich nennt er das Bauprojekt „einmalig“. Der Riebeckplatz sei in Bewegung „und er wird sich in den nächsten Jahren immens entwickeln“, so der OB.
Dabei hatte der Planungsausschuss erst am Dienstag die Aufstellung eines Bebauungsplans für den Riebeckplatz zurückgestellt, wo noch weitere Hotels und möglicherweise ein Kongresszentrum entstehen soll - die Abgeordneten sehen da noch jede Menge Beratungsbedarf. Den Kritikern nahm Wiegand bei seiner Ansprache zur Grundsteinlegung jedoch gleich wieder den Wind aus den Segeln. Bis Dezember werde die Stadtverwaltung dem Stadtrat einen Grundsatzbeschluss vorlegen, der die Wirtschaftlichkeit eines Kongresszentrums beleuchtet und bewertet.
Vom Aufbruch am Riebeckplatz kann für Wiegand nun ein Signal ausgehen
Denn vom Aufbruch am Riebeckplatz kann für Wiegand nun ein Signal ausgehen: „Die Stadt wird so national und international noch bekannter und Sie werden sehen, dass die Gewerbetreibenden noch nachziehen werden.“
Fest steht jedoch schon jetzt, dass das Wohn- und Geschäftshaus, das neben 85 Wohnungen auch mehrere Ladengeschäfte beherbergen wird, eine Landmarke am oberen Boulevard sein wird. Das 32 Meter hohe Haus wird etwa die Höhe des Haus des Lehrers erreichen und das dahinter liegende Dorint-Hotel überragen. Eine neue Sichtachse entsteht vom Boulevard in Richtung Dorotheenstraße - sie soll durch eine 16 Meter breite Treppe noch verstärkt werden. Wenn der Bau voraussichtlich im Herbst 2019 eingeweiht werden soll, wird auch eine Edeka-Filiale wieder am Standort eröffnen. Geplant ist auch eine Begegnungsstätte im Haus.
Die Vermietung für die 85 Wohnungen hat jedoch noch nicht begonnen, betont HWG-Sprecher Steffen Schier. „Die Vermarktung beginnt erst, wenn der Rohbau steht und wir eine Musterwohnung eingerichtet haben“, so der Sprecher. In dem Haus werden vorwiegend barrierearme und barrierefreie Zweiraum-Wohnungen zu je 60 Quadratmetern entstehen, aber auch einige wenige Dreiraum-Wohnungen von bis zu 100 Quadratmetern Fläche, informiert Prokuristin Simone Danz. (mz)