Großeinsatz im Gewerbegebiet Queis Großeinsatz im Gewerbegebiet Queis: Arbeiter klagte über Atemwegsbeschwerden

Queis - Für rund 70 freiwillige Feuerwehrleute aus dem Saalekreis ist aus einem gemütlichen Sonntagsfrühstück oder langem Ausschlafen am Sonntag nichts geworden. Am Morgen ereilte sie aus einem großen Lager des Discounters „Penny“ im Gewerbegebiet Queis (Stadt Landsberg) ein Notruf: In einer Leitung klaffe ein Leck, ein Arbeiter klage über Atemwegsbeschwerden, der Stoff, der da austritt, könnte Ammoniak sein, so die schlimme Befürchtung.
Kurz danach rücken insgesamt 18 freiwillige Feuerwehren aus Queis und den umliegenden Ortschaften in den Park an der A 14 an. Darunter auch eine speziell für solche Einsätze ausgerüstete Mannschaft - der Gefahrgutzug des Kreises. Er ist für Unfälle, bei denen gefährliche Stoffe gefunden werden, ausgestattet und setzt sich aus Feuerwehrleuten aus dem gesamten Saalekreis zusammen. Sie sind mit speziellen Schutzanzügen, Messgeräten und Pumpen, um gefährliche Stoffe aufzunehmen, ausgerüstet.
Das Gewerbegebiet Queis, in dem sich das Penny-Lager befindet, ist nur eines von mehreren solcher Parks in der Umgebung von Landsberg. Es liegt direkt an der Autobahn 14, östlich von Halle und südwestlich von Landsberg und erstreckt sich über 186 Hektar. Durch ein in das Gebiet verlaufendes Gleis ist die Fläche an die Bahnlinie Halle-Cottbus angebunden, der Flughafen Leipzig-Halle ist 18 Kilometer weit entfernt.
Bereits seit 1992 besteht direkt an der Bundesstraße 100 das „Gewerbegebiet Landsberg“, das mit 174 Hektar etwas kleiner ist, als das Pendant in Queis. Auf Teilflächen zweier weiterer Landsberger Industrieparks wird Solarenergie gewonnen. Ebenfalls in der Nähe, jedoch zur Stadt Halle gehörend, liegt der Star-Park, in den im kommenden Jahr unter anderem das Internet-Auktionshaus Ebay ziehen soll. (oml)
Doch zum Glück ist das am Sonntagvormittag nicht nötig: Nach einer Erkundung der riesigen Lagerhalle kann die Feuerwehr schließlich Entwarnung geben. Nicht das giftige und leicht entzündliche Ammoniak ist ausgetreten, sondern eine harmlose Sole-Lösung, also Salzwasser. Beide Stoffe - Ammoniak und Sole - dienen in der Industrie oft als Kühlmittel. Ob das Gemisch am Sonntag auch aus einer solchen Kühl-Leitung kam, war vor Ort nicht erkennbar. Beobachter wurden am Tor vom Wachpersonal abgefangen. Von Betriebsangehörigen gab es zu den Vorgängen keinen Kommentar.
Dafür erklärte Feuerwehr-Einsatzleiter Matthias Thörel: „Die Zufuhr zum beschädigten Rohr wurde unterbrochen.“ Alles weitere liege nun in den Händen der Firmen-Techniker. (mz)
