Gimritzer Damm Gimritzer Damm: Blick auf Deichbaukonzept der Stadt
Halle (Saale)/MZ - Der neue Deich soll näher an der Saale entlang führen und so auch die vom Juni-Hochwasser betroffene Eissporthalle schützen. Laut Plan soll der neue Deich breiter als der bisherige werden. Halles Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) hatte den Bau des Deiches auf eigene Faust gestartet. Dabei hatte er den Stadtrat und andere Behörden nicht mit einbezogen. Grund sei dringender Handlungsbedarf und Gefahr für Leib und Leben der Bürger gewesen.
Die Stadt hat auf ihrer Internetseite den Entwurf für den Damm, um den derzeit heftig gestritten wird, zur Verfügung gestellt. Das schnelle Vorgehen Wiegands sorgt für Empörung - und Zustimmung. Dies zeigt sich auch in der Auswertung der Umfrage auf mz-web.de: „Oberbürgermeister Bernd Wiegand lässt am Gimritzer Damm einen neuen Hochwasserdeich errichten. Finden Sie das richtig oder falsch?“ wird hier gefragt. Bis Freitagnachmittag nahmen 5150 Personen (Stand: 19. Juli 2013, 16:44 Uhr) daran teil.
Ausgewogenes Verhältnis in Umfrage
55 Prozent derer, die die Frage auf mz-web.de beantwortet haben, meinen: Ja, es besteht dringender Handlungsbedarf. Der Rest der Teilnehmer meint, dass der Bau und die Finanzierung zuvor genau abgestimmt werden sollten. Nun droht allerdings der Wind aus einer anderen Richtung. Anwohner des Gutes Gimritz auf der Peißnitz haben beim Verwaltungsgericht einen Eilantrag gegen das Projekt gestellt. Der Beitrag „Neuem Deich droht Baustopp“ wurde innerhalb kurzer Zeit 43 Mal kommentiert.
Auch hier gehen die Meinungen auseinander. So schreibt K. S. „Ich finde der Eilantrag sollte abgewiesen werden. Schließlich hat unsere Landesregierung in den Tagen des Hochwassers eindeutig formuliert das die Sicherheit der Menschen Vorrang vor Naturschutz und privaten Interessen hat“. Dagegen hält D. Scheiner die Idee für gut. „Endlich ein Bürgermeister der Nägel mit Köpfen macht!! Weiter viel Erfolg Herr Wiegand“, schreibt er als Kommentar.
Trotz viel Kritik am Handeln von Halles Oberbürgermeister: Viele sind mit seiner Idee einverstanden. Aber auch die Kritiker des Oberbürgermeisters melden sich zu Wort: „Ein Wort zum OB von Halle: Wer Gutes tun will, muss noch lange nichts Gutes tun. Es ist eine Frage der Psyche und des Charakters, eine umfassende Beratung zuzulassen und nicht chaotisch und despotisch zu entscheiden. Also Charaktersache - Hallenser, ihr habt ihn gewollt und nun lebt mit Ihm die sieben Jahre“, schreibt Nutzer A. Miller.