Gesprächsrunde zum Stadtteil-Jubiläum Gesprächsrunde zum Stadtteil-Jubiläum: Neustadts neues Selbstbewusstsein

Halle (Saale) - Durch Halle-Neustadt ist in diesem Jahr ein Ruck gegangen. Grund sind die Jubiläums-Feierlichkeiten zum 50. Jahrestag der Grundsteinlegung für den Stadtteil. Die Neustädter haben durch die Vielzahl von Veranstaltungen, in denen das Wachsen, das Schrumpfen, aber auch die Chancen des Viertels thematisiert worden waren, jede Menge Selbstbewusstsein getankt. Darin waren sich die Teilnehmer und die Besucher einer Gesprächsrunde, die gestern in den Neustädter Passagen stattgefunden hat, einig. Doch ist dieses neue Selbstbewusstsein von Dauer?
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Ein Schritt in diese Richtung ist getan: Andreas Slowig, Direktor des Wolff-Gymnasiums, Detlef Marx, Vorsitzender des Sport- und Kulturvereins Tabea, Pfarrerin Regina Weihe, Sandra Ribbe von der Wohnungsgesellschaft GWG, und Linke-Stadtrat Hendrik Lange vereinbarten während des Treffens, künftig enger zusammenzuarbeiten. Das Ziel: eine höhere Lebensqualität durch mehr kulturelle, gesellschaftliche und Freizeitangebote. Die Fünf waren als Teilnehmer der Talkrunde, die von MZ-Kulturchef Andreas Montag moderiert wurde, geladen. Anlass war der Abschluss der Jubiläums-Sonderausstellung „Heimat Halle-Neustadt“.
Etwa 70 Zuhörer verfolgten die Debatte, in der Pfarrerin Weihe davon sprach, „gute Erfahrungen mit dem Jubiläum“ gemacht zu haben. Insbesondere durch das Gemeindefest, das wegen des Neustadt-Jubiläums allen Bewohnern offen stand, sei die Gemeinde näher an den Stadtteil „herangewachsen“, so Weihe. Die Pfarrerin und alle Anwesenden stimmten darin überein, dass diese Aufbruchsstimmung unbedingt erhalten bleiben müsse.
Die Diskussion fand in einem ungewöhnlichen Umfeld statt: An den Wänden des ehemaligen Ladengeschäfts waren in Regalen Hunderte Alltagsgegenstände ausgestellt, die das Leben der Neustädter widerspiegeln: Haushaltsgegenstände, Faschingskostüme, Gartengeräte ...
Gelungener „Probelauf“
Die Ausstellung hat laut Susanne Feldmann, Kuratorin beim Stadtmuseum, seit ihrer Eröffnung im Juli insgesamt 4.400 Besucher angezogen. „Mit dieser Resonanz sind wir sehr zufrieden“, sagte Feldmann. Die Exponate würden jetzt entweder an die zahlreichen privaten Leihgeber zurückgegeben oder im Magazin eingelagert. Feldmann bewertete die Ausstellung auch deshalb als positiv, weil sie ein „gelungener Probelauf“ für die Fertigstellung der Dauerausstellung im Stadtmuseum gewesen sei. Denn für die dortige Schau setzt das Stadtmuseum ebenfalls auf eine rege Teilnahme der Bürger. (mz)