Geldsegen ereilt Löbejün
Löbejün/Wettin/MZ. - In der Löbejüner Oberstadt rücken die Bauarbeiter an. Nächste Woche beginnen umfangreiche Arbeiten zum Ausbau der Straßen. Bis kurz vor Weihnachten sollen sechs Straßenzüge komplett erneuert werden. Diesem Thema und weiteren Sanierungsvorhaben widmeten sich am Mittwoch zwei Bürgerversammlungen.
Insgesamt sollen innerhalb des Urban-21-Förderprogramms 2,2 Millionen Euro in die Saalkreisstadt fließen. Bürgermeister Thomas Madl: "Diese Mittel sind uns sicher." Das Geld werde jetzt Projekt um Projekt abgerufen. Das Programm, das auch private Geldgeber mobilisieren soll, sorge für einen neuen Schub in der Sanierung der Altstadt. Weiter voran geht es auch am Historische Stadtgut.
Dort nimmt die Kunst- und Kulturscheune immer mehr Gestalt an. Und mit dem Bogenhaus, einem Bürgerhaus mit zahlreichen architektonischen Besonderheiten, kann das Stadtgut-Ensemble dann abgeschlossen werden. Der Sanierung ihrer Altstadt haben sich die Löbejüner seit 13 Jahren verschrieben. In diesem Zeitraum sind mehr als 100 Häuser vor dem Verfall bewahrt worden, die Infrastruktur erreichte eine neue Qualität. Der finanzielle Aufwand beläuft sich auf über 20 Millionen Euro.
Kleinere Brötchen müssen gegenwärtig die Stadtväter von Wettin backen. Die Stadt ist seit einigen Jahren dabei, ihre Finanzen zu ordnen. In diesem Zusammenhang hat sich Wettin auch vom bisherigen Sanierungsträger getrennt. Nunmehr ist man nach den Worten von Bürgermeisterin Dorette Koch (SPD) soweit, dass ein neuer Anlauf gewagt werden kann. Dabei wollen sich die Wettiner auf die guten Erfahrungen aus Löbejün stützen. Strengste Sparsamkeit und Transparenz erklärt Koch zu unverrückbaren Grundsätzen. Im September steht ihr zufolge im Stadtrat eine Gestaltungskonzeption auf der Tagesordnung, die die nächsten Schritte festlegen soll.
Zwei Großprojekte sollten bis zum Jahr 2007 Vorrang haben: Das sei zum einen der Ausbau der desolaten Halleschen Straße am Saaleufer. Zum anderen wolle sich die Kommune zusammen mit den Grundstückseignern um die städtebauliche Aufwertung des Viertels um die Nikolaikirche bemühen.