1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halle
  6. >
  7. Gedenken an Erich Schulz: Gedenken an Erich Schulz: Tödlicher Unfall auf der Abschiedstour

Gedenken an Erich Schulz Gedenken an Erich Schulz: Tödlicher Unfall auf der Abschiedstour

Von Claudia Crodel 13.03.2014, 20:32
Der Stein zum Gedenken an den Radsportler Erich Schulz
Der Stein zum Gedenken an den Radsportler Erich Schulz Archiv/Bauer Lizenz

Höhnstedt/MZ - Wer auf der alten B 80 in Richtung Süßer See unterwegs ist, dem wird bestimmt der Gedenkstein am Abzweig Höhnstedt auffallen. Er erinnert an einen schrecklichen Unfall mit Todesfolge und zugleich an die Radsportlegende und das Idol vieler junger Radsportler, Erich Schulz, der einst im Team der Post-Mannschaft Berlin radelte. Auf einer DDR-Rundfahrt im Juli 1956 - konkret auf der Etappe Halle-Gotha am 11. Juli 1956 - kam es an besagter Stelle zu einem Sturz, in den sechs Radrennfahrer verwickelt waren. Schulz stürzte so unglücklich, dass er noch auf der Fahrt im Rettungswagen in Richtung Krankenhaus verstarb.

Am 14. April diesen Jahres jährt sich der Geburtstag von Erich Schulz zum 100. Mal. Noch heute erinnern sich viele Radsportfreunde an den erfolgreichen Sportler, der im Laufe seiner Karriere etliche Radrennen gewonnen hatte und in seinem Todesjahr eigentlich mit dem aktiven Straßen-Rennsport aufhören wollte.

Pflege der Gedenkstelle

Einer von ihnen ist Eckhard Bauer. „Schulz war eine richtige Größe, ein Aushängeschild. Und er war Lehrmeister von Täve Schur “, sagt der heute 70-jährige, der früher bei der BSG Aktivist Gölzau selbst Radsport betrieben hat. Bauer hat es sich seit vielen Jahren zur Aufgabe gemacht, sich um den Gedenkstein bei Höhnstedt zu kümmern. „Im Frühjahr pflanze ich dort Stiefmütterchen, später im Jahr dann immer Eisbegonien. Und zu Totensonntag decke ich alles rund um den Stein ein“, erzählt er. Das mache er ehrenamtlich und es sei ihm ein inneres Bedürfnis. „Als ich mit dem aktiven Radsport aufgehört habe, konnte ich nicht wirklich richtig aufhören. Ich habe weiter trainiert, bin regelmäßig große Strecken gefahren, oft am Gedenkstein von Erich Schulz vorbei“, erinnert er sich. Da sei er darauf gekommen, sich um die Pflege zu kümmern.

Gedenken an Schulz wird aufrechterhalten

Noch heute fährt Bauer so gut wie jede Woche zwei Mal, meist dienstags und donnerstags, eine größere Strecke mit dem Rad. Regelmäßig trifft er sich dazu mit anderen Radsportsenioren in Halle, von wo aus die Touren starten. Viele einstigen Radsportler haben Erich Schulz nicht vergessen zu runden Geburts- oder Todestagen des großen Rennfahrers versammelten sie sich immer wieder am Gedenkstein, darunter auch ehemalige Mannschaftskameraden von Post Berlin. „Mit ihnen haben wir bis heute eine gute Verbindung“, meint Eckhard Bauer. Eine Zeit lang habe es zum Winzerfest in Höhnstedt auch Gedenk-Radrennen gegeben.