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Fußball Fußball: Jetzt sucht der HFC im Ausland einen Stürmer

Von Karl Ebert 04.11.2011, 20:53

Halle (Saale)/MZ. - Der Junge hat seine Leichtigkeit verloren. Andis Shala trottet über den Parkplatz vor dem neuen Sportpark. Er grüßt wortlos nach hier und nach dort, setzt sich in sein Auto und düst davon. Das freundliche Lächeln ist weg. Der 22-jährige Stürmer des HFC wirkt in sich gekehrt. Ganz so, als scheine ihn die sportliche Krise seines Teams runter zu ziehen.

Zu verstehen wäre es, denn die Krise des HFC ist vor allem eine Offensiv-Krise. Und das sprechen die Vereinsverantwortlichen inzwischen auch in aller Klarheit an. Manager Ralph Kühne sagt: "Ich habe ziemlich deutlich verlauten lassen, dass unsere größte Baustelle gerade im Angriff liegt. Das beschäftigt Andis schon. Schließlich geht es genau um sein Betätigungsfeld." Und weiter: "Auch an der Tatsache, dass er im Derby zunächst auf der Bank Platz nehmen musste, scheint er noch zu knabbern."

Bei Kühne und Trainer Sven Köhler hat in den vergangenen Tagen ein Umdenken eingesetzt. Die Idee, die Innenverteidigung zu verstärken, ist vom Tisch, gesucht wird jetzt ein Stürmer - und das ist auch eine Form von Niederlage für Andis Shala. "Wenn wir in drei Spielen hintereinander das Tor nicht treffen, dann haben wir irgendetwas falsch gemacht. Und darüber müssen wir reden", sagt Trainer Köhler. Und Manager Kühne kündigt an: "Wir haben eine Situation, die uns nicht gefällt und werden darauf reagieren. Es kann sein, dass ich in der nächsten Woche ein paar Tage wegen Spielern unterwegs bin." Und weiter: "Es gibt da ein, zwei Ansatzpunkte für den Angriff. Es ist aber zeitaufwändig, weil es sich nicht um Spieler in Deutschland handelt."

Der Umgangston beim Tabellendritten ist merklich rauer geworden. Der Manager zählt Spieler, die seit einigen Wochen nicht die gewohnten Leistungen bringen, öffentlich an, um den Druck zu erhöhen. Toni Lindenhahn bekam es diese Woche zu spüren. "Er wuselt und wuselt, und es kommt nichts dabei heraus. Manchmal sollte er den Kopf früher hoch nehmen", kritisierte Kühne. Trainer Köhler versucht bei jedem Training den Konkurrenzkampf neu anzufachen. Vor allem jene Spieler, die zumeist auf der Wechselbank sitzen, müssen sich mitunter deutliche Worte anhören. "Wir haben derzeit eine schwierige Personalsituation. Anton Müller und Pavel David sind verletzt. Maik Wagefeld war unter der Woche leicht angeschlagen. Da will ich von den Nachrücke-Kandidaten sehen, dass sie bereit sind einzuspringen", sagt Köhler.

Eines ist allerdings auch klar: Der Hallesche FC wird nicht von seiner Grundausrichtung abweichen und will weiter den jungen Spielern in seiner Offensive die Zeit zum Reifen geben. Shala ist 22 Jahre alt, Dennis Wegner 20 und Dennis Mast 19. "Wir haben uns im Gegensatz zu unseren Konkurrenten aus Leipzig und Kiel für diesen Weg und gegen teure Stürmer von außen entschieden. Sollte es jetzt eine Ausnahme von der Regel geben, dann ändert das noch nichts an unserer Gesamtstrategie", sagt Manager Kühne.