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Freiwilliges Soziales Jahr Freiwilliges Soziales Jahr: Henrike Werner zieht es nach Südafrika

Von Kathleen Kröger 04.09.2016, 14:00
Henrike Werner - die Vorbereitungen für ihre lange Reise zum afrikanischen Kontinent sind im vollen Gange.
Henrike Werner - die Vorbereitungen für ihre lange Reise zum afrikanischen Kontinent sind im vollen Gange. Jens Schlüter

Halle (Saale) - Ruhig und entspannt wirkt Henrike Werner, wenn sie von ihren Plänen erzählt. Die 18-Jährige steht kurz vor dem Aufbruch nach Pretoria, wo sie ab September einen Freiwilligendienst leisten wird. Damit ist sie nicht allein, denn der Trend zum Freiwilligendienst im Ausland steigt. Allein für die Organisation „weltwärts“ sind derzeit zahlreiche angehende Studenten in über 80 Ländern unterwegs.

Doch Henrike ist einer der bisher wenigen, die sich für ein afrikanisches Land entschieden haben. Nachdem sie sich bei verschiedenen Organisationen informiert hat fiel die Entscheidung schließlich auf Südafrika. In der Hauptstadt Pretoria wird sie mit Mitgliedern ihrer Organisation, der Tshwane Leadership Foundation, mit Kindern arbeiten.

Verteilung von Essen an Obdachlose

Diese Arbeit ist facettenreich und vielseitig entwicklungspolitisch orientiert: Neben Projekten, die sich mit der Aufwertung der Innenstadt beschäftigen kümmern sich die Teams der Foundation ebenso um die Verteilung von Essen an Obdachlose oder betreuen Mädchen und junge Frauen, die in die Straßenszene abgerutscht sind. Henrikes Bereich sind jedoch Kindergarten- und Vorschulkinder, die sie unterrichten wird.

Afrikaans, die Landessprache Südafrikas hat sie auch schon ein wenig gelernt, wie die 18-Jährige erzählt. Doch im Großen und Ganzen werde auf Englisch kommuniziert. Zu der Frage, was sie bei ihrem einjährigen Aufenthalt wohl am meisten vermissen werde antwortet sie: „Natürlich herrschen dort andere Standards als hier in Deutschland. Aber ich denke, damit komme ich gut klar. Eher werden mir meine Familie und Freunde fehlen, da wir einen wirklich engen Kontakt haben.“

Sicherheit im Vordergrund

Selbstverständlich steht auch das Thema Sicherheit im Vordergrund. „Mir wurde schon gesagt, dass man seine Unterkunft nicht mehr verlassen soll, wenn es dunkel wird. Vor allem nicht allein “, so Henrike. Angst habe sie nicht, doch natürlich ist es das Unbekannte, worüber sie nachdenke.

Ihre entwicklungspolitische Arbeit wird auch nach dem Freiwilligendienst nicht aufhören: So kann sich die junge Frau verschiedene Aspekte vorstellen, ihre Erfahrungen zu vermitteln. Einen Blog hat sie bereits angelegt, so dass Interessierte, aber auch ihre Familie und Freunde durch regelmäßige Berichte auf dem Laufenden bleiben, wie ihre Arbeit auf dem anderen Kontinent aussieht.

Seminare oder Ferienprogramme

Wenn ihr Aufenthalt beendet ist besteht des Weiteren die Möglichkeit, Seminare oder Ferienprogramme zu veranstalten und weiterhin Spenden für ihre Organisation zu sammeln, was sie jetzt schon fleißig tut.

Einen persönlichen Plan für die Zukunft hat sie auch schon im Hinterkopf: Nach dem Freiwilligendienst möchte sie studieren und Grundschullehrerin werden, da sie durch das Ausrichten von Kindergottesdiensten und Arbeit bei den Pfadfindern entdeckt hat, wie viel Spaß ihr die Arbeit mit Kindern macht. Aber auch andere Wege schließt die junge Frau nicht aus: „Vielleicht komme ich dort ja zur totalen Erleuchtung“, sagt Henrike und lacht. (mz)