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Folgen der Corona-Pandemie Folgen der Corona-Pandemie: Diese Kosten dürfen Kitas in Halle abrechnen

Von Dirk Skrzypczak 22.07.2020, 09:00
Die Träger dürften nur für jene Tage die Kosten in Rechnung stellen, in denen die Mädchen und Jungen auch betreut wurden.
Die Träger dürften nur für jene Tage die Kosten in Rechnung stellen, in denen die Mädchen und Jungen auch betreut wurden. dpa

Halle (Saale) - Dürfen Kindertagesstätten und Schulhorte von Eltern für Mai die vollen Gebühren verlangen, obwohl Kinder bedingt durch die Corona-Pandemie nur tageweise in den Einrichtungen waren? „Nein“, sagt Alexander Frolow, Leiter des Fachbereichs Bildung in der Stadtverwaltung. Die Träger dürften nur für jene Tage die Kosten in Rechnung stellen, in denen die Mädchen und Jungen auch betreut wurden, stellt er klar.

Verwirrungen um Kosten für die Notbetreuung 

Bei der MZ hatten sich Eltern gemeldet, deren Nachwuchs im Kinder-Eltern-Zentrum „Sonnenhaus“ betreut wird. „Die Buchhaltung der Kita hat uns rückwirkend für Mai die komplette Betreuung in Rechnung gestellt“, schildern sie. Daraufhin hätten sie in der Einrichtung nachgebohrt. „Uns wurde berichtet, dass die Stadt ihren Zick-Zack-Kurs beendet habe, die Kosten für die Notbetreuung im Mai aber nicht übernehme“, schreibt die Familie an die MZ.

Beate Gellert, Geschäftsführerin im Sonnenhaus und Stadträtin in der Fraktion „Hauptsache Halle“, widerspricht. Für Mai habe man keine komplette Monatsabrechnung an die Eltern geschickt. „Vielmehr sind wir von Eltern gebeten worden, für Juni zunächst den ganzen Monat abzurechnen und dann die Kosten für jene Tage zurückzuerstatten, in denen die Kinder nicht betreut wurden.“

Elternbeiträge für März und April hat die Stadt übernommen

Auf diese Weise habe man vermieden, dass man die Eltern im Juli mit einem Schlag für zwei Monate zur Kasse gebeten habe. „Ich kann versichern, dass die Eltern von uns nicht über den Tisch gezogen werden.“ Auch für den Träger sei diese Herangesehenweise besser, „weil wir dadurch nicht Gefahr laufen, dass Eltern durch die doppelte Forderung nicht zahlen können und wir auf den Schulden sitzenbleiben“.

Wie Bildungsamtsleiter Frolow erklärt, wurden Pandemie-bedingt im März und im April keine Elternbeiträge erhoben. Die Stadt habe die Kosten übernommen. „Das Land hat aber angekündigt, die Kosten der Stadt für April zu tragen. Noch ist das Geld aber nicht bei uns eingegangen“, sagt Frolow. Den wirtschaftlichen Schaden für die Stadt, der durch die Kostenübernahme der Kita-Betreuung entstanden ist, beziffert er auf 1,8 Millionen Euro.

››Bei Problemen mit der Kostenerstattung in Kitas ist Alexander Frolow unter 0345/2215650 oder per Mail [email protected] erreichbar. (mz)