Feuerbrand im Saalekreis Feuerbrand im Saalekreis: Baumkrankheit auf Obstplantage in Wallwitz ausgebrochen

Petersberg/MZ - Die durch ein Bakterium ausgelöste Pflanzenkrankheit „Feuerbrand“ hat den nördlichen Saalekreis erreicht. Wie das Landesumweltministerium mitteilt, wurde in einer privaten Obstplantage zwischen Wallwitz und Trebitz (Gemeinde Petersberg) bereits in der vergangenen Woche der Erreger nachgewiesen. Gestern sind dort deshalb großflächig Bäume und Weißdornsträucher abgeholzt und verbrannt worden, um eine Ausbreitung der Krankheit zu verhindern.
Im südlichen Sachsen-Anhalt hat es inzwischen mehr als 100 Verdachtsfälle gegeben. Die Krankheit richtet vor allem in Baumschulen und Obstbetrieben, aber auch in privaten Gärten großen Schaden an. Nach Informationen der Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (LLFG) sterben befallene Bäume und Sträucher innerhalb kürzester Zeit ab. Zu retten sind die Pflanzen nicht.
Panisch ist man in Wallwitz allerdings noch nicht. „Wer auf dem Land lebt, weiß, dass es solche Krankheiten und Schädlinge wie beispielsweise auch den Eichenprozessionsspinner gibt“, sagt Ortsbürgermeisterin Barbara Depping. Da es in der Gemeinde schon immer Obstplantagen gegeben habe, reagiere man einfach mit den notwendigen Schritten. „In solchen Fällen muss man radikal alles abholzen und verbrennen, damit sich die Krankheit nicht weiter ausbreitet. Das wissen wir.“
Bäume und Sträucher wurden verbrannt
Genau das wurde gestern umgesetzt: Unter Auflagen des Ordnungsamtes wurden die betroffenen Sträucher und Bäume auf dem Areal unter ständiger Beaufsichtigung verbrannt. Die Berieselungsanlage der Plantage wurde zur Quelle für Löschwasser umfunktioniert. Die Feuerwehr war informiert und stand dem Besitzer in Bereitschaft zur Seite.
Vom Rauch wurden die Wallwitzer und Trebitzer allerdings nicht belästigt. „Es ist eher so, als wenn jemand einen Kamin anzündet“, sagte Depping, die hofft, dass das Abbrennen ausreicht und sich die Krankheit nicht ausbreitet. Das werden aber erst weitere Proben durch das LLFG endgültig bestätigen können.
In Halle seien indes bislang noch keine Fälle von Feuerbrand aufgetreten, wie Stadtsprecher Drago Bock auf Nachfrage mitteilt. Dennoch gehen Experten vom größten Ausbruch seit 30 Jahren aus. Vom Feuerbrand betroffen sind im Kreis Mansfeld-Südharz und im Saalekreis mehr als 600 Hektar Land, neben Plantagen auch Kleingärten.
Ist eine Pflanze befallen, welken und vertrocknen die Blüten. Ein markantes Merkmal des Feuerbrands ist auch, dass die vertrockneten Blätter auch im Winter nicht von den Ästen abfallen. Bei einem Verdacht ist sofort die Behörde zu informieren.
Rufnummer für Verdachtsfälle:03471/334341
