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Es geht um das Hasi-Gelände Es geht um das Hasi-Gelände in Halle (Saale): Darum durchsuchte die Polizei die Zentrale der HWG

Von Oliver Müller-Lorey 21.03.2019, 19:00
Blick auf das ehemalige Hausprojekt „Hasi“ in der Hafenstraße in Halle.
Blick auf das ehemalige Hausprojekt „Hasi“ in der Hafenstraße in Halle. ZB

Halle (Saale) - Beamte des Landeskriminalamtes haben am Donnerstag die Zentrale der Halleschen Wohnungsgesellschaft (HWG) am Hansering durchsucht. Das bestätigte LKA-Sprecher Andreas von Koß der MZ auf Anfrage. Demnach suchten die Beamten Beweise im Zusammenhang mit dem mutmaßlich illegalen Abriss eines denkmalgeschützten Kesselhauses auf dem Gelände der Hafenstraße Nummer 7. Nach der Räumung des besetzten Hauses „Hasi“ hatte ein Bagger das denkmalgeschützte Gebäude dem Erdboden gleichgemacht. Seitdem ermittelt die Staatsanwaltschaft.

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Ob die Ermittler am Donnerstag Akten oder Computer beschlagnahmten, war zunächst unklar. Die Durchsuchung war auch am frühen Abend noch nicht abgeschlossen.

Staatsanwalt Ulf Lenzner bestätigte der MZ, dass man das LKA um die Durchsuchung gebeten habe. „Hintergrund ist die Frage, wer den Abriss in Auftrag gegeben hat und ob bekannt war, dass das Haus unter Denkmalschutz steht“, so Lenzner. Auf die Frage, warum man die HWG nicht erst um Herausgabe der Akten gebeten habe, statt direkt die Zentrale zu durchsuchen, sagte er: „Es gibt zumindest eine abstrakte Sorge, dass Beweise verschwinden.“ Eine solche Durchsuchung, bei der Zivilbeamte möglichst unauffällig ins Gebäude gehen würden, sei aber nicht ungewöhnlich. Nur Behörden würden förmlich um die Herausgabe von Akten gebeten, die HWG sei aber eine GmbH, bei der man wie bei anderen Unternehmen oder Privatpersonen direkt durchsuche.

Kesselhaus auf Hasi-Gelände abgerissen: HWG schweigt zu Einsatz

Die HWG äußerte sich am Donnerstag nicht zu der Durchsuchung und der Frage, ob sie mit der Staatsanwaltschaft kooperiert. In der Vergangenheit hatte sie den Abriss bereits zugegeben.

Auf dem Gelände in der Hafenstraße hatten linke Hausbesetzer jahrelang die Gebäude der ehemaligen Gasanstalt genutzt. Der Immobilienbesitzer, die HWG, hatte dem Betreiberverein schließlich gekündigt. Ein Räumungsversuch scheiterte erst, später gaben die Hausbesetzer überraschend auf und verließen das Gelände freiwillig. (mz)