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Eröffnung in Halle Eröffnung in Halle: Neue Post im alten Amt

Von KATHLEEN BENDICK 14.01.2014, 21:38
Kurz nach der Wiedereröffnung ist die Post in Ammendorf gut besucht.
Kurz nach der Wiedereröffnung ist die Post in Ammendorf gut besucht. Thomas Meinicke Lizenz

HALLE (saale)/MZ - Für Simone Pilz ist es wie eine Rückkehr zu ihren Wurzeln. Mit der Wiedereröffnung des Alten Postamtes in Ammendorf arbeitet die 51-Jährige nun dort, wo sie einst vor vielen Jahren ihre Ausbildung machte. Zwei Schornsteinfegern, die eigentlich nur ein neues Büro suchten, ist zu verdanken, dass das Haus in der Merseburger Straße 420 wiederbelebt wird.

Dass Schornsteinfeger Glück bringen, ist weitläufig bekannt. Dass es aber nur zehn Minuten nach der Eröffnung das Postamt am Dienstagnachmittag schon mehr als nur voll ist, hätten sich selbst die Schornsteinfegermeister Frank Hampe und Thomas Keindorf, der auch für die CDU im Landtag sitzt, nicht träumen lassen. Erst im September vorigen Jahres hatten sie die Schlüssel für das Haus bekommen.

„Ich wollte nach 20 Jahren mein altes Kellerbüro verlassen. Auch Thomas Keindorf suchte ein neues Büro“, sagt Hampe. Und so hatten sie den gleichen Gedanken, als das Alte Postamt in Ammendorf zum Verkauf stand: „Da machen wir etwas draus.“ Die beiden, die dem Netzwerk Süd angehören, in dem sich Unternehmer, Vereine und Anwohner für den Halleschen Süden stark machen, fragten schließlich das Ehepaar Pilz, ob es nicht in das ehemalige Postamt umziehen will.

"Ein straffer Zeitplan"

Unter Presse-Pilz waren die beiden bislang mit einem Lotto-Geschäft, das als Partner der Deutschen Post AG auch Brief- und Paketservice sowie Dienstleistungen der Postbank anbietet, in der Edisonstraße zu finden. „Uns war sofort klar, dass wir mitgehen“, sagt Simone Pilz. Nachdem sie am Montagmittag das alte Geschäft schlossen, sind sie in nur 24 Stunden umgezogen. „Das war natürlich ein straffer Zeitplan. Aber wir machen das gern und die Ammendorfer sind auch sehr dankbare Kunden“, sagt die 51-Jährige, die montags bis samstags immer selbst für die Kunden da ist.

Sieben Jahre stand das Haus in der Merseburger Straße 420 leer. Zuvor war hier eine Post beheimatet. „Vier Postschalter hat es damals gegeben“, erinnert sich Peter Kopp, der schon früher seine Pakete hier abgegeben hatte. Am Dienstag stand er nun wieder hier. „Damals hatten die Schalter alle noch so ein Guckloch“, erinnert sich Kopp.

Nach dem Kauf hatten auch Keindorf und Hampe alle Hände voll zu tun. Es wurde gemalert, verputzt, gedämmt. „Das meiste haben wir selbst gemacht“, sagt Hampe. Nur für die Post sei noch alles ziemlich gut erhalten gewesen. „Die Stromkabel und den Aufbau können wir genauso nutzen, wie es war“, sagt der 44-Jährige.

Mindestens zehn Jahre soll das Geschäft laufen

Neben den Schornsteinfeger-Büros im hinteren Teil und dem Zeitungsladen im Eingangsbereich, im dem es neben Zeitungen und Zeitschriften auch Taschen, Kalender und einiges mehr gibt, soll hier demnächst auch ein Kaminstudio einziehen. Auf ein Datum, bis wann sich der Kauf rentiert haben werde, will Hampe sich allerdings nicht festlegen. Mindestens zehn Jahre aber soll das Geschäft gut laufen. Dass hofft auch Simone Pilz. Doch Schluss soll dann nicht sein. „Wir arbeiten auch über das Rentenalter hinaus“, verspricht sie.

Nicht zu übersehen: Die Post ist wieder da.
Nicht zu übersehen: Die Post ist wieder da.
Thomas Meinicke Lizenz