Diskuswerferin aus Halle: Diskuswerferin aus Halle: Nadine Müller wird wieder operiert

Halle (Saale)/MZ - Es waren drei kurze Zeilen auf ihrer Facebook-Seite, mit denen Diskuswerferin Nadine Müller am Dienstag ihren Fans mitteilte, dass ihr womöglich ein für die weitere Karriere einschneidender Tag bevorsteht. „Heute hat die schwere Saison ihren traurigen Höhepunkt: Ich muss unters Messer, da meine Bizepssehne angerissen ist. Drückt die Daumen, dass alles gut läuft!“ So lautete die Botschaft, ehe die Ärzte in der Sportklinik Halle zur Tat schritten.

Schon gestern aber gab Müllers Trainer René Sack Entwarnung. „Ich habe gerade mit ihrem betreuenden Arzt Kay Brehme gesprochen. Es ist alles gut verlaufen. Die Schulter sei wie erwartet ordentlich entzündet gewesen. Man habe alle Fremdkörper entfernt. Er sei optimistisch“, erzählt Sack von seinem Gespräch mit dem Mediziner.

Nadine Müller hatte nach ihrem letzten Meetingstart am 6. September in Brüssel ein MRT ihrer Schulter anfertigen lassen, um die Ursache für die während der Saison immer wieder aufgetretenen Beschwerden zu finden. Dabei wurden ein Anriss und die Entzündung der Bizepssehne festgestellt. Der operative Eingriff war unumgänglich.

Wann Nadine Müller wieder in das Training einsteigen kann, ist derzeit unklar. „Im Moment hat sie ohnehin noch Urlaub“, sagt Sack. „Eigentlich wollten wir Ende Oktober wieder mit dem Training beginnen. Aber wenn es jetzt November werden sollte, dann ist das auch kein Problem. Nadine selbst hatte ohnehin einen langen Formaufbau favorisiert. Sie ist mit 27 Jahren erfahren genug, um in ihren Körper hineinzuhören und zu entscheiden, was das Beste für ihn ist.“

Damit steht fest, dass Nadine Müller im Winter keine oder nur sporadisch Wettkämpfe bestreiten wird. „Das Meeting im Frühjahr in Wiesbaden und die Werfertage von Halle sind wohl realistische Termine für ein Comeback“, sagt Sack. Mit dieser Operation endete das Wettkampfjahr 2013 für Nadine Müller eigentlich, wie es begonnen hatte: mit einer langen Pause. Schon zu Beginn des Jahres hatte sie eine Leistenverletzung außer Gefecht gesetzt. Die WM-Vierte von Moskau blieb damit der Pechvogel der deutschen Leichtathletik in diesem Jahr. Schon vor den Titelkämpfen in Russland hatte Müller mit ihrer Form gehadert und war nie richtig in Schwung gekommen. Und so war nach WM-Silber 2011 in Daegu in der russischen Hauptstadt die eigentlich erhoffte Medaille nie wirklich realistisch.