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Diskussionsrunde bei der MZ Diskussionsrunde bei der MZ: Was wird aus dem "Hufi"?

Von Dirk Skrzypczak 21.06.2018, 20:15
Zumindest am Donnerstag waren die Gegner in der Mehrheit.
Zumindest am Donnerstag waren die Gegner in der Mehrheit. Lutz Winkler

Halle (saale) - 90 Minuten, passend zur Fußball-WM, dauert am Donnerstagabend die Diskussion zur Zukunft des Hufeisensees im Medienhaus der Mitteldeutschen Zeitung.

Und als die Zuhörer im proppenvollen Konferenzraum zum Finale ihre Stimmen abgeben - grün für eine stärkere wassersportliche Nutzung, rot heißt nein - gibt es an diesem Abend einen klaren Sieger. 58 Prozent lehnen eine intensivere Entwicklung ab, was nicht verwundert.

Anwohner des Hufeisensees fürchten Lärm und Müll

Die Anwohner des Sees, die im Saal die Mehrheit haben, fürchten mehr Lärm, mehr Verkehr, mehr Müll und vor allem weniger Idylle.

Zuvor hatten sich bei einer Online-Umfrage der MZ 54 Prozent für mehr Wassersport ausgesprochen. „Wir nehmen das Votum mit, analysieren die Meinungen und Fakten. Im September wollen wir mit einem Aufstellungsbeschluss für einen geänderten Bebauungsplan in die städtischen Gremien gehen“, sagt Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos). Das Ergebnis sei offen.

Zuvor hatte Uwe Stäglin, der Beigeordnete für Stadtentwicklung, die Wünsche von Investoren vorgestellt. Sie reichen von einer Wakeboardanlage über eine zusätzliche Trainingsstrecke für Wasserski, eine Sportfläche für Kutterrudern bis hin zu einer Ferienhaussiedlung und einen Campingplatz.

„Ich bin für mehr Wassersport. Das Thema gehört in den Stadtrat“, sagt Sven Thomas, Halles Chef der Wasserwacht. Er erinnert an die Goitzsche in Bitterfeld und welche positive Entwicklung sie genommen habe.

André Schwerdtfeger vom Tauchclub Orca hält dagegen. Er fürchtet Nachteile für die Unterwasserwelt, Schäden für das sensible Ökosystem.

Anwohner sehen Golfclub am Hufeisensee skeptisch

Diese Sorgen treiben auch Anwohner um. Sie sehen zum Teil auch das Treiben des Golfclubs skeptisch. Entnimmt er dem See zu viel Wasser? Warum sind Teilbereiche abgesperrt?

Der Club argumentiert mit der Sicherheit. „Golfbälle erreichen Geschwindigkeiten von 220 km/h. Die Absperrungen dienen dem Schutz“, sagt Vereinspräsident Francois Girard. Er spricht über eine zunehmend stärkere Akzeptanz des Clubs in der Bevölkerung - nicht jeder im Saal will das glauben.

Bei einer Frage herrscht Einigkeit. Die Hallenser wünschen sich den Hufeisensee auch offiziell als Badewässer. Der OB verspricht: „Die Schwimmer werden nicht vergessen.“ Allerdings, das stellt er klar, müsse das Schadstoffproblem gelöst werden. (mz)