Dienstleister schärfen Profil
KLOSCHWITZ/MZ. - Rund um das Haus Rungholt, einst eine kleine, überschaubare Wohn- und Werkstattanlage, wurde eine große Ansiedlung gebaut. Wegweiser für den Besucher sind als Orientierung angebracht worden.
Wäscherei für Privatleute, Firmen und Sportvereine, Wohngruppen für die Beschäftigten, Caféteria, Verwaltung, Kartoffel-Schälküche (bis zu 1,5 Tonnen täglich für die Volksküche in Eisleben), Packerei für technische und kosmeti
sche Artikel und eine nagelneue Tischlerei gibt es hier inmitten ge-pflegter Grünanlagen und Wegesysteme. Eine stattliche Anzahl
von Parkplätzen belegt: Hier herrscht ein reges Kommen und Gehen. Elke Ronneberger, Bereichsleiterin für Bildung und Arbeit bei der Stadtmission, beschreibt das Profil, das sich parallel zur baulichen Entwicklung der Einrichtung geschärft wurde: "Die Menschen mit körperlichen oder geistigen Behinderungen, die in Johannashall Arbeit, Ausbildung und teilweise auch Wohnung gefunden haben, erhalten hier vielfältige Chancen zur Entwicklung ihrer Persönlichkeit, ihrer Selbständigkeit und ihrer beruflichen Fertigkeiten." In den Werkstätten - die Einrichtung und ihre Angebote werden von den Agenturen für Arbeit und Soziales finanziert - werden Handwerker- und Dienstleistungen für Privatleute, Firmen und die öffentliche Hand angeboten.
Christian Groh, Tischlermeister, Betriebswirt und Chef der Tischlerei, ist verantwortlich, damit hier alles "rund läuft". Ein zweiter Tischlermeister übernimmt in wenigen Tagen die fachliche Anleitung der Werkstatt-Beschäftigten. So sind dann auch Möbelbau oder Restaurationen möglich. Groh: "Wir bieten hier auch Zivildienstleistenden, Praktikanten oder Absolventen eines freiwilligen sozialen Jahres Beschäftigung. Sie helfen uns bei Betreuung, Anleitung und Weiterbildung der Behinderten."
Die Tischlerei hat sich Partner gesucht, arbeitet nach den Worten von Ronneberger gut mit der Gemeinde in Sachen Dienstleistungen zusammen. Man holt sich Rat auch in anderen Tischlereien und bekommt das Holz von Großhandel.
Guten Kundenservice abzuliefern, so Elke Ronneberger, darauf werde großen Wert gelegt, weil das die Mitarbeiter auch stolz mache. Die Palette will die Stadtmission noch vergrößern. So soll zum Beispiel die Obstplantage in Johannashall weiter wachsen. Hier gedeihen auf zehn Hektar Süß- und Sauerkirschen, Quitten und Aprikosen beziehungsweise werden neu angepflanzt. Vermarktet wird das Obst von den Produzenten.
Informationen über die Werkstätten, Praktika oder Zivildienst gibt es unter Tel. 0345 / 2 17 89.