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Die Universalwaffe Die Universalwaffe: Oppiner Wehr leuchtet mit neuem Fahrzeug Hubschrauberlandeplatz aus

Von Claudia Crodel 03.02.2021, 14:00
Die Oppiner Feuerwehr hat ein neues Fahrzeug bekommen: Steffen Ölschläger, Bürgermeisterin Anja Werner, Feuerwehrkamerad Stefan Kelling, der stellv. Ortswehrleiter Jens Kühn und Ortswehrleiter Daniel Bornschein (v.l.).
Die Oppiner Feuerwehr hat ein neues Fahrzeug bekommen: Steffen Ölschläger, Bürgermeisterin Anja Werner, Feuerwehrkamerad Stefan Kelling, der stellv. Ortswehrleiter Jens Kühn und Ortswehrleiter Daniel Bornschein (v.l.). Crodel

Oppin - Wenn eine freiwillige Feuerwehr (FFW) ein nagelneues Fahrzeug bekommt, dann werden zumeist auch die Kameraden der Wehren aus den umliegenden Orten eingeladen. Doch in Corona-Zeiten ist das nicht möglich. So war es nur wenige Menschen, die am Montagabend zur Übergabe eines Hilfeleistunglöschgruppenfahrzeugs HLF20 zum Gerätehaus der FFW Oppin gekommen waren.

Rundumleuchte kann einen Hubschrauber-Landeplatz ausleuchten

„Das Fahrzeug gilt als Universalwaffe der Feuerwehren. Es dient der Brandbekämpfung, der technischen Hilfeleistung und der Menschenrettung in allen denkbaren Situationen gleichermaßen“, erklärt Steffen Ölschläger von der Spezialfirma BTL für Ausstattung der Feuerwehren. Die in Großkugel ansässige Firma hat auch dieses Fahrzeug mit dem Equipment versehen.

Es habe eine Rundumleuchte, die auch einen Hubschrauber-Landeplatz ausleuchten kann, besitzt eine Wärmebildkamera und ermöglicht, dass sich die Feuerwehrkameraden schon während der Fahrt komplett ausrüsten können. Sie bräuchten dann sozusagen nur noch aussteigen und löschen, preist Steffen Ölschläger einige Vorzüge an. Zudem arbeite sämtliche Rettungstechnik auf Akku-Basis, was ein weiterer Vorteil sei.

Stadt Landsberg hat für neues Fahrzeug der Feuerwehr in Oppin 380.000 Euro investiert

„Das ist schon eine ganz wesentliche Verbesserung“, freut sich Ortswehrleiter Daniel Bornschein. Das neue Fahrzeug ersetzt ein altes Löschgruppenfahrzeug aus dem Baujahr 1980. Während das alte Auto einen Tank von 800 Litern hat und mit einer Pumpe ausgestattet ist, die 1.600 Liter in der Minute pumpen kann, kann das neue mit einem 2.400-Liter-Tank und einer Pumpe aufwarten, die 3.000 Liter pro Minute schafft.

„Die Stadt Landsberg hat 380.000 Euro investiert. Es ist wichtig, dass für die Feuerwehr ein gutes Fahrzeug mit einer guten Ausrüstung da ist“, sagt Anja Werner, die Bürgermeisterin der Stadt Landsberg, und hat dabei die Einsatzorte der Oppiner Wehr im Blick.

Ortswehr in Oppin ist für vielseitige Einsätze zuständig

Aufgrund von Oppins Lage nahe der Autobahn 14 rückt die FFW des Ortes zu Unfällen auf dieser Verkehrsader aus. Unvergesslich ist den Feuerwehrkameraden ein Einsatz vor einigen Jahren mit zwei Todesopfern. „Ein Lkw war an einem Stauende auf einen Pkw aufgefahren. Beide Autos fingen Feuer. Die Insassen des Pkw hatten keine Chance“, erinnert sich Daniel Bornschein. Doch solche tragischen Einsätze sind die absolute Ausnahme.

Neben Unfällen auf der Autobahn 14 haben die Oppiner Kameraden auch schon mal einen Einsatz in der Müllaufbereitungsanlage bei Gutenberg. Dort könne es vorkommen, dass im Müll fälschlicherweise nicht völlig geleerte Spraydosen oder Feuerzeuge entsorgt wurden, die dann in der Aufbereitungsanlage Explosionen und Feuer auslösen können, so Bornschein. Auch für Vorfälle auf dem Flugplatz Oppin ist die Ortswehr zuständig.

Oppiner Ortsbürgermeisterin gratuliert den Kameraden

In den zurückliegenden heißen Sommern musste die FFW Oppin vielfach zu Ödlandbränden ausrücken. Dort gab es im vergangenen Jahr einen verheerenden Brand. „5.000 Strohballen waren in Brand geraten. Mit den notwendigen Nacharbeiten hat der Brand uns und fast alle Feuerwehren der Stadt Landsberg insgesamt eineinhalb Wochen rund um die Uhr beschäftigt“, erzählt der Ortswehrleiter. Auch nachts habe es eine Brandwache gegeben.

„Ich bin sehr stolz auf meine Jungs hier. Wie wichtig unsere freiwillige Feuerwehr ist, das kann man nicht genug betonen“, sagt Michaela Leiter, die Oppiner Ortsbürgermeisterin. Deshalb hatte sie für die Mannschaft einen großen Präsentkorb zur Einweihung des HLF20 am Montagabend mitgebracht. (mz)