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"Deutlicher Modernisierungsschub" "Deutlicher Modernisierungsschub": 108 Millionen Euro für Uniklinik Halle

29.06.2019, 10:00
Spatenstich an Uniklinikum Halle
Spatenstich an Uniklinikum Halle Silvio Kison

Viele Patienten, die im Bettenhaus II der Universitätsklinik Halle stationär untergebracht sind, erleben ein Wechselbad der Gefühle: Einerseits Ärzte und Pflegekräfte, die ihr Bestes geben. Andererseits räumliche Verhältnisse, die längst nicht mehr dem Standard entsprechen: Die meisten Patienten sind in Vierbettzimmern untergebracht, auf jeder Station gibt es nur jeweils eine Dusche.

Vierbettzimmer passé: 108 Millionen Euro für Uniklinik Halle

Diese Zustände im Bettenhaus II, das Ende der 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts errichtet und im Gegensatz zum benachbarten Bettenhaus I nie auf einen angemessen Stand gebracht wurde, werden seit mehr als 15 Jahren kritisiert. Und gehören nun in absehbarer Zeit der Vergangenheit an. Am Donnerstag fand der Spatenstich für einen modernen Gebäudekomplex statt, in dem neben vielen medizinischen Einrichtungen auch Bettenabteilungen integriert sind.

Gut ausgestattete Zweibettzimmer sind die Regel, Vierbettzimmer passé. Die Kosten von voraussichtlich 108 Millionen Euro trägt das Land, die Fertigstellung ist für das Jahr 2025 geplant. Dann werden neben sechs Allgemeinpflegestationen und zwei Intensivstationen auch Ambulanzen sowie die Fachdisziplinen der Radiologie, der Kardiologie, der Dialyse und der Geburtshilfe dort ihren Platz haben.

Projekt gebe Uniklinikum Halle deutlichen Modernisierungsschub

Dass es sich bei dem Projekt um etwas Besonderes handelt, wird auch deutlich an den Äußerungen während des Festakts und in dessen Umfeld. „Mit diesem ersten Spatenstich starten wir eine Großinvestition, mit der wir unser Gesundheitswesen weiter für die Anforderungen der Zukunft ertüchtigen, den Klinikstandort Halle stärken und die Lebensqualität der Menschen verbessern“, sagte Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU).

Die beiden Universitätsklinika in Halle und Magdeburg sollten medizinische Leuchttürme des Landes sein, so Wissenschaftsminister Armin Willingmann (SPD). Daher sei es unerlässlich, „nach Zeiten des Sparens wieder kräftig in die Zukunft zu investieren“. Das Projekt gebe dem Uniklinikum Halle einen deutlichen Modernisierungsschub. Oberbürgermeister Bernd Wiegand sagte, er sei stolz, die Stadt entwickle sich zunehmend zu einem Wissenschaftszentrum.

Uniklinikum Halle: Baumaßnahme ist außerordentlich komplex

Das Projekt ist indes nicht nur zukunftsweisend, es ist auch eine Herausforderung. Schließlich muss während des laufenden Betriebs gebaut werden. Der Ärztliche Direktor Thomas Moesta verglich das Ganze mit einer Operation am offenen Herzen. „Die Baumaßnahme ist außerordentlich komplex.“ Zunächst stehen vorbereitende Maßnahmen an. Dabei geht es darum, Platz für den Neubau fast in der Mitte des Klinikums zu schaffen. Bevor dort die letzten Gebäude abgerissen werden können, müssen die Nutzer eine neue Bleibe finden.

Die Radiologie wird übergangsweise an anderer Stelle untergebracht. Die Anlage, in denen die Betten für die Zimmer vorbereitet werden, kommt in einen unterirdischen Neubau neben dem Haupteingang. Für diesen Komplex fand am Donnerstag der Spatenstich statt. Mit dem eigentlichen Neubau kann dann 2021 begonnen werden. Klappt alles, wäre das Bettenhaus II im Jahr 2025 endlich Geschichte. (mz)

Das Uniklinikum in Halle 
Das Uniklinikum in Halle 
Uni Halle