Der Spielplatz im Zauberwald
LANDSBERG/MZ. - Kleine Figuren aus Ton, die die Kinder - manche zusammen mit ihren Eltern - gefertigt haben, wurden auf entsprechende Pfosten gesetzt. Die fertige Spielfläche hat die Form eines Irrgartens. Der im Bau befindliche zweite Teil soll der einstigen Burg Landsberg nachempfunden werden, von der heute lediglich die romanische Doppelkapelle übrig geblieben ist.
Die Leiterin des städtischen Bauamtes, Liane Möser, erklärt das Projekt: "Die Zahl unserer Grundschüler nimmt erfreulicherweise zu. So haben wir gegenwärtig 244 Kinder in der Grundschule. Zu Beginn des neuen Schuljahres werden es 270 sein und 2010 sogar über 300. Deshalb muss nach dem Bau von drei Klassen- und vier Horträumen noch einmal um sechs Räume angebaut werden."
Und weil Kinder auch spielen, toben und experimentieren sollen, sei die Idee entstanden, diesen Spielplatz zu schaffen. Wie der aussehen könnte, das hat sich der hallesche Architekt Peer Weißenborn ausgedacht. Und so entstand dieses spannende Projekt.
"Das war nicht leicht. Das Gelände an der Bergschule, gleich neben dem städtischen Museum, ist Hanglage, staubig, schwer zu bearbeiten", erzählt die Amtsleiterin und deutet auf eine Bauzeichnung. Die darauf farbig gekennzeichneten Teile der Spielfläche machen einiges fest: Wachturm, Hängematte, Treppen, Burg-Wall, Wassermühle, Teufelskralle, Hexenkessel. All das sind Stationen auf der mehrere Hundert Quadratmeter großen Fläche.
Auch einen Zauberwald, zum Beispiel mit Fliederbüschen, wird es geben. Nach der Vorstellung des Architekten können die Kinder nach der Fertigstellung der Spielfläche hier auch den natürlichen Lebensraum heimischer Tiere kennen lernen.
"Die Landsberger Geschichte soll den Kindern auch mit Hilfe von Informationstafeln vermittelt werden", sagt Frau Möser. Und so wird man über den Teufelsstein zu Gütz und die bis heute überlieferte Legende lesen können. Außerdem erfahren die Kinder Interessantes in Sachen umweltfreundliche Energien, zum Beispiel durch das Betreiben einer Wassermühle.
In den Hexenkreis werden Kräuter gepflanzt, der Hexenkessel soll natürlich auch nicht fehlen. Der Burgwall wird nachgestaltet, Balanciermöglichkeiten entstehen, und eine Natursteinmauer trägt zur Burg-Atmosphäre bei.
Die Bauarbeiten werden die Kinder natürlich interessiert verfolgen, ist Frau Möser sicher. Schließlich beginnen in zwei Wochen die Ferien. Mit Start in das nächste Schuljahr wird die "Spiel-Burg zu Landsberg" wohl noch nicht ganz fertig sein, meint die Leiterin des Bauamtes. Aber spätestens im Herbst wird es soweit sein. Vielleicht gerade noch rechtzeitig, um eine wichtige Funktion dieses neuen Kinder-Paradieses zu testen: den Unterricht im Freien.