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DAK-Report DAK-Report: Doping am Arbeitsplatz

01.10.2009, 20:33

HALLE/MZ/HPO. - Vor allem psychische Erkrankungen nehmenzu. Außerdem versuchen tausende Erwerbstätige,Stress im Job mit regelmäßiger Medikamenteneinnahmezu kompensieren. Das geht aus dem DAK-Gesundheitsreporthervor, der am Donnerstag präsentiert wurde.

Über dem Bundesdurchschnitt

Wie Jörg Dorsch, Leiter des DAK-Versorgungsmanagements,erläuterte, war der Krankenstand in der Regionim Jahr 2008 deutlich höher als in anderenTeilen des Landes. Die Zahl der Erkrankungennahm im Vergleich zu 2007 um 0,2 Prozentpunktezu und lag somit bei 4,3Prozent. Das heißt,dass in Halle, im Saalekreis und im Burgenlandjeden Tag des Jahres von 1000 DAK-versichertenArbeitnehmern 43 krankgeschrieben waren -zehn mehr als bundesweit. Den niedrigstenKrankenstand gab es mit 3,8 Prozent im AltmarkkreisSalzwedel sowie im Landkreis Stendal, denhöchsten im Landkreis Mansfeld-Südharz mit4,4 Prozent. Zum Vergleich: Leipzig hat eineQuote von 3,3 Prozent.

Angesichts dieser Zahlen machte Dr. EberhardWilhelms, Amtsarzt von Halle, darauf aufmerksam,dass man in der Stadt allerdings eher Gelegenheithabe, den Arzt aufzusuchen als auf dem Lande,weil die Wege viel kürzer und das fachärztlicheAngebot größer sei.

"Die gestiegene Zahl psychischer Leiden führenwir auf Leistungsdruck am Arbeitsplatz ebensozurück wie auf Konkurrenzsituationen und dieAngst, den Job zu verlieren", sagte Dorsch.Diese hohen psychischen Belastungen veranlasstenimmer mehr Beschäftigte, "Doping" am Arbeitsplatzzu betreiben. Rund zwei Prozent aller Erwerbstätigenin Deutschland würden nach einer repräsentativenBefragung regelmäßig Medikamente einnehmen,um Stress zu bewältigen oder ihre Leistungzu steigern.

Zuschüsse an Kursteilnehmer

"Während Frauen mit Arzneien ihre depressivenStimmungen aufpolieren und Ängste bekämpfen,frisieren Männer ihr Leistungspotenzial",ergänzte die Chefin der DAK Halle, Doris Wille.Wobei die Dunkelziffer hoch sei, erfasst wurdeja nur Verschreibungspflichtiges. Bedenklichsei, dass sich Schüler und Studenten dopen.Mit einer Info-Kampagne greift die DAK dasThema Doping am Arbeitsplatz auf. Teilnehmeran Präventionskursen erhalten Zuschüsse.