BSV Ammendorf gegen VfL 96 BSV Ammendorf gegen VfL 96: Tom Renners Rendezvous mit dem Ex

Halle (Saale) - Am Samstag hat Tom Renner mal bei den alten Kollegen vorbeigeschaut. „Es war eine Visite aus privatem Interesse“, umschreibt Tom Renner seinen Besuch beim VfL Halle 96. Einen Scouting-Auftrag von Christian Kamalla gab es nicht, beteuert der Verteidiger des BSV Ammendorf.
Trotzdem dürfte sich BSV-Trainer Kamalla durchaus Renners Rat eingeholt haben, mit welcher Ausrichtung der Verbandsligist die Pokal-Aufgabe gegen den Stadtrivalen aus der Oberliga am Freitagabend angehen sollte.
Tom Renner war VfL-Kapitän
Schließlich kennt der 29-Jährige den VfL 96 besser als jeder andere Ammendorfer - nicht nur wegen der frischen Eindrücke vom 1:0 der Zoo-Kicker gegen Bernburg. Bis zum Sommer spielte Renner selbst für den VfL, war Chef im Mittelfeld, sogar Kapitän des Teams.
Jetzt trifft er ungewollt schnell auf die alten Kollegen. „Das Duell hätte auch später kommen können“, sagt Renner. Denn sowohl Oberligist VfL 96 als auch Verbandsliga-Meister Ammendorf zählten zu stärksten Mannschaften im Pokal-Wettbewerb. „Wer auch immer gewinnt, der hat einen dicken Brocken aus dem Weg geräumt“, sagt Renner.
Im Vorjahr verschoss Tom Rennen einen Elfmeter gegen BSV Ammendorf
Beim Pokal-Derby in der vergangenen Saison war das Ammendorf. Der Verbandsligist dominierte im Achtelfinale den klassenhöheren Gegner, setzte sich mit 3:0 durch. Renner war daran entscheidend beteiligt - im negativen Sinne: Der damalige VfL-Kapitän verschoss einen Elfmeter.
„Das spielt jetzt aber keine Rolle mehr“, betont Renner. Zum einen, „weil ich danach noch einige Elfmeter für den VfL 96 geschossen und auch getroffen habe“, erklärt er. Zum anderen „sind in Ammendorf andere für die Strafstöße zuständig.“ Eine Wiederholung des Elfmeter-Traumas wird es also nicht geben.
Ammendorfs Tom Renner: „Wir wollen im Pokal weit kommen“
Gegen eine Wiederholung des Vorjahr-Ergebnisses hätte Renner aber nichts einzuwenden. „Wir wollen im Pokal weit kommen. Deshalb würde ich mich über ein 3:0 freuen“, sagt der Neu-Ammendorfer.
Trotz der positiven Erfahrungen aus dem Vorjahr hätte Vereinspräsident Lutz Schülbe sich in dieser frühen Phase des Wettbewerbs einen anderen Gegner gewünscht. „Wir gewöhnen uns daran, dass uns das Glück nicht so hold ist“, sagt er. In der letztjährigen Pokalrunde hatte man es - nach dem Sieg über den VfL - weit gebracht und dann im Halbfinale unglücklich den 1. FC Magdeburg zugelost bekommen. Bei einem möglichen Final-Duell mit der Profitruppe hätte ein Startplatz im DFB-Pokal gewunken.
BSV Ammendorf: Lutz Schülbe träumt von einem Finale gegen den HFC
In diesem Jahr soll es nun klappen. „Unser Ziel ist, Pokalsieger zu werden - oder gegen den HFC im Finale zu spielen“, stellt Schülbe klar. Man wisse aber, dass dafür Losglück nötig sei. Die Drittliga-Truppe wartet - höchstwahrscheinlich auch noch nach ihrem Spiel gegen Turbine am Sonntag. Sorge, dass die Partie der Ammendorfer im Schatten des anderen halleschen Pokal-Duells steht, hat Schülbe nicht. „Unterm Strich ist unser Spiel ein Derby“, sagt Ammendorfs Präsident, „da treffen die zweit- und drittbeste Mannschaft aus Halle aufeinander“.
Den VfL unterschätzen, das wird auch Tom Renner nicht. Er weiß, dass sich seine alten Kollegen gegen Bernburg defensiv gefestigter präsentieren, mit Tommy Kind neue Qualität haben. „Angst habe ich aber nicht“, sagt Renner. „Wir haben hier auch viele gute Spieler.“ Und einen Insider in den eigenen Reihen.
››Anstoß im Stadion der Waggonbauer am Freitag um 19.15 Uhr.
(mz)