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"Breathe In Break Out"-Festival "Breathe In Break Out"-Festival: Halle ist hip und hop

Von Julius Stabenow 14.08.2015, 11:11
Max Rademacher ist einer der Macher des Festivals.
Max Rademacher ist einer der Macher des Festivals. Holger John Lizenz

halle (Saale) - Auf die Frage, warum er 2010 angefangen hat, ein Hip-Hop-Festival zu veranstalten, antwortet Max Rademacher ganz bescheiden: „Ich habe das natürlich nicht alleine gemacht.“ Und er betont die Rolle des Teams bei der Organisation. Trotzdem war es der Hallenser, der die Idee während eines Auslandssemesters in Madrid hatte, wo man die Hip-Hop-Kultur mit deren Grundwerten Weltoffenheit und Gemeinsamkeit besonders intensiv lebt. „Mein Vater hat mich schließlich dazu bewogen, das in Halle zu machen, nachdem er mich besucht hat.“ Also rief Rademacher kurzerhand die alten Freunde in der Heimat an, um in der Saalestadt das „Breathe In Break Out“-Festival (kurz: Bibo) zu organisieren. In diesem Jahr findet das Festival, dessen Motto übersetzt „Atme ein, breche aus“ heißt, von Freitag bis Sonntag zum sechsten Mal statt - diesmal unter dem Motto „Gemeinsam weltoffen und kreativ“.

Ähnlich wie in Spanien geht Hip-Hop auf dem Bibo über die Grenzen der Musik hinaus und soll als Ausdrucksform verstanden werden, um soziale und politische Missstände anzusprechen. Dieses Konzept setzen die Organisatoren in Halle um: „Wir wollen einen Raum schaffen, wo man gemeinsam und ohne Ausgrenzung Hip-Hop machen kann“. Jeder ist willkommen, egal welcher Herkunft, und kann an Konzerten, Breakdance-Duellen (den „Battles“) und Workshops teilnehmen. Der Eintritt ist frei, Spenden aber willkommen, und die Organisation ist ehrenamtlich. Es gehe darum, Leute aus der ganzen Welt in Halle zusammenzubringen, um sich zu inspirieren und mit Vorurteilen aufzuräumen.

Dass das vor allem in einer kontrastreichen Stadt wie Halle wichtig ist, weiß Rademacher genau: „Hier gibt es ein ausgeprägtes kulturelles Leben, aber auch viele soziale und wirtschaftliche Probleme. Kinder und Jugendliche aus den Problemvierteln sehen sich mit einer anderen Lebensrealität konfrontiert, als die Gleichaltrigen aus besseren Stadtteilen, was zu Vorurteilen und Missverständnissen führt.“ Mit dem Bibo sollen sie zusammengebracht werden, was in verschiedenen Projekten bereits erfolgreich gelungen ist.

Mittlerweile hat sich das Festival zu einer Instanz im halleschen Veranstaltungskalender entwickelt, und man hat organisatorisch einiges dazu gelernt. Der Grundgedanke bleibt jedoch der gleiche, und so hat das Bibo-Kollektiv wieder ein einzigartiges Programm auf die Beine gestellt: Eröffnung ist am Freitag, 20 Uhr, in der Basserie, Landsberger Straße 3. Neben Konzerten mit überregional bekannten Musikern wie Yarah Bravo aus London oder Carmel Zoum aus Berlin in der Basserie und im Hühnermanhattan, wird es ein Breakdance-Duell mit Crews unter anderem aus Brasilien, Dänemark, Spanien und Gaza und eine internationale Konferenz in der Saline (Samstag ab 13.30 Uhr) geben. Zum Thema „Soziale Krisen, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus? Die Jugend antwortet mit Hip-Hop“ sind mehrere Vorträge und eine offene Diskussionsrunde geplant.

Alle Infos gibt es im Netz: www.breatheinbreakout.de