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Bildungsstätten in Halle Bildungsstätten in Halle: Schwere Standortsuche für weiterführende Schule

Von Jan-Ole Prasse 29.12.2013, 20:54

Halle (Saale)/MZ - In die Debatte um eine neue weiterführende Schule in Halle kommt Bewegung. Die Stadtverwaltung hat sich von ihrer Festlegung auf den Standort in der Dreyhauptstraße verabschiedet. Stattdessen sollen jetzt auch alternative Standorte bis Ende des kommenden Jahres geprüft werden. Das geht aus einer geänderten Stadtratsvorlage zur Schulentwicklungsplanung hervor. „Es ist richtig, dass jetzt nach anderen Möglichkeiten gesucht wird“, sagte der Vorsitzende des Bildungsausschusses Andreas Schachtschneider (CDU) auf MZ-Anfrage.

Der ursprüngliche Plan des Beigeordneten für Bildung und Soziales, Tobias Kogge, sah vor, dass ab dem Schuljahr 2018/19 ein neues vierzügiges Gymnasium in dem jetzigen Gebäude der Berufsschule „Johann Christoph von Dreyhaupt“ geschaffen wird. Dafür sollte die Berufsschule spätestens Mitte 2016 in den Carl-Schorlemmer-Ring in Halle-Neustadt ziehen.

Heftige Kritik im Bildungsausschuss

An diesen Plänen hatten die Stadträte im Bildungsausschuss heftige Kritik geübt. „Der Schulhof ist für Fünftklässler zu klein“, sagte Hendrik Lange (Linke). Auch gebe es in direkter Nähe keine geeignete Turnhalle. Der Berufsschule sei es zudem nicht zuzumuten, in ein sanierungsbedürftiges Gebäude in Neustadt zu wechseln. „Wenn dieser Plan aufgehen soll, dann müsste am Carl-Schorlemmer-Ring dringend etwas gemacht werden“, sagte Lange.

Als Alternativstandort ist derzeit vor allem die Glaucha-Grundschule in der Heinrich-Pera-Straße im Gespräch. „Hier wäre ein Ergänzungsbau möglich, so dass dann Gymnasium und Grundschule an einem Standort wären“, sagte Schachtschneider. Die Linke bringt sogar einen Neubau an diesem Standort ins Spiel. Das sei unter Umständen günstiger als eine Sanierung, sagte Lange.

Verschiedene Schulformen denkbar

Ebenfalls fallengelassen hat die Verwaltung die Festlegung auf den Status Gymnasium. Stattdessen ist die Forderung der Fraktion der Mitbürger aufgegriffen worden, die Schaffung einer weiterführenden Schule anzustreben. Damit wäre neben einem Gymnasium auch eine Gesamtschule, die ebenfalls bis zum Abitur führt, denkbar. „Ich bin zwar grundsätzlich eher für ein Gymnasium, aber ich bin auch offen für eine andere Schulform“, sagte Schachtschneider.

Endgültig vom Tisch ist dagegen die Einrichtung einer Außenstelle des Südstadt-Gymnasiums in der Rigaer Straße zum Schuljahr 2015/16. Gleiches gilt für die Gesamtschulen, bei denen die Stadtverwaltung ebenfalls die Schaffung einer Zweigstelle vorgeschlagen hatte. Die Schulplanung auf den Weg bringen soll der Bildungsausschuss in seiner Sitzung am 7. Januar, damit der Stadtrat am 29. Januar endgültig darüber entscheiden kann.