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Bewegung in Halles Supermarkt-Landschaft Bewegung in Halles Supermarkt-Landschaft: Rewe baut an drei Stellen gleichzeitig

Von Oliver Müller-Lorey 05.01.2019, 08:00
Der Rewe-Markt in der Carl-Robert-Straße soll abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden.
Der Rewe-Markt in der Carl-Robert-Straße soll abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden. Lutz Winkler

Halle (Saale) - Der Rewe-Markt in der Carl-Robert-Straße in Giebichenstein wirkt weder baufällig noch in die Jahre gekommen. Der Flachbau ohne Fenster, dafür mit einem merkwürdigen Glashäuschen, das aussieht wie ein Wintergarten auf dem Dach, ist unauffällig - doch das scheint den großen Handelsketten heutzutage nicht mehr zu genügen. Das Kölner Unternehmen wird das Geschäft ab dem 26. Januar schließen, abreißen und neubauen. Ende 2019 soll der Markt für die täglich Tausenden Kunden aus Halles Norden wieder geöffnet haben.

Mit dem Vorhaben schafft sich Rewe die dritte, beziehungsweise vierte Baustelle in der Stadt - gleichzeitig: Der Markt in der Krausenstraße wird seit fast einem Jahr neu gebaut, in der Merseburger Straße baut Rewe auf dem Gelände des alten Straßenbahndepots ein weiteres Geschäft, das zusammen mit einem Bäcker und einer Drogerie die Ammendorfer versorgen soll. Nach Unternehmens-Angaben soll es Mitte 2019 eröffnen.

Die dritte Baustelle befindet sich, ohne dass ein einziger Bagger angerückt wäre, in Heide-Süd

Die dritte Baustelle befindet sich, ohne dass ein einziger Bagger angerückt wäre, in Heide-Süd. Auch dort will Rewe einen Markt bauen. Im Stadtrat gab es dafür aber bislang kein grünes Licht. Warum halst sich das Unternehmen so viel auf einmal auf und treibt bisherige Kunden sogar zur Konkurrenz, wenn viele Rewe-Geschäfte auf einmal umbaubedingt schließen?

„Da größeren Bauvorhaben wie einem Supermarktneubau langfristige Planungsverfahren vorausgehen und in Einzelfällen unplanmäßige Verzögerungen beim Bau auftreten können, verschieben sich mitunter anfangs anvisierte Baustarts und -fertigstellungen“, erklärt Konzernsprecherin Stephanie Behrens auf MZ-Nachfrage. Eine Verschiebung des Baubeginns in der Carl-Robert-Straße bis der Ausweich-Markt im Medizinerviertel fertig ist, sei nicht möglich.

Rewe in der Carl-Robert-Straße in Halle schließt Ende Januar

„Um den Markt in der Carl-Robert-Straße wie geplant Ende 2019 wieder für die Kunden eröffnen zu können, halten wir an dem Schließungsdatum im Januar fest. Die Überschneidung mit dem Neubau in der Krausenstraße lässt sich in diesem Fall leider nicht vermeiden“, so Behrens.

Dafür macht sie den Kunden Hoffnungen auf einen besonders modernen Markt. So soll die Verkaufsfläche „moderat“ auf 1.200 Quadratmeter vergrößert werden. Das ist auch nötig, weil die Regale in neuen Märkten niedriger sind und weiter auseinander stehen. So sollen auch kleine Menschen, Senioren und Kunden mit einer Behinderung gut an alle Produkte gelangen können und Mütter ihre Kinderwagen durch die Gänge schieben, ohne anzustoßen. „Zentrum des neuen Marktes wird der große Obst- und Gemüsebereich sein“, sagt Behrens.

Rewe: Das ganze Geschäft setzt auf Nachhaltigkeit

Im Angebot seien regionale Produkte, Bioware und Exoten. Zudem werde es eine Salat-Bar geben, an der Kunden sich ihre Portionen selbst zusammenstellen können. Solche Salatbars sind in vielen modernen Märkten des Unternehmens zu finden, etwa in dem in der Leipziger Straße. Neu sind nach dem Umbau auch verschiedene Bedientheken, an denen Fachverkäufer den Kunden Fleisch und Wurst anbieten würden.

Das ganze Geschäft setzt außerdem auf Nachhaltigkeit. So wird etwa die Abwärme der Kühltheken und Eisschränke als Wärme für die Heizung verwendet. Die Kühlschränke sollen außerdem verglast werden, um Energie zu sparen, die Lampen sind sparsame LED. Ganz so endel wie in der Krausenstraße, wo viel Holz und Glas den Markt zu einem Hingucker machen, soll der Laden in Giebichenstein zwar nicht werden. „Wegen umliegender Gebäude sind wir in unserer Baufreiheit etwas beschränkt. Aber es wird eine große Glasfront geben“, verspricht Behrens.

Halle: Unterdessen modernisieren auch andere Ketten ihre Märkte

Unterdessen modernisieren auch andere Ketten ihre Märkte. Globus will an der Dieselstraße einen hochmodernen Markt neu bauen, doch ob dies auch gestattet wird, steht derzeit noch nicht fest. Globus streitet sich derzeit noch mit dem Halleschen Einkaufspark (Hep). Letzterer kündigte Globus im Hep, ohne das Globus schon eine Baugenehmigung für den Standort an der Dieselstraße hatte.

An der Vogelweide baut auch Edeka ein neues Geschäft, nachdem Mitte 2017 ein Feuer das alte zerstört hatte. Nach Unternehmens-Angaben liegen die Bauarbeiten im Zeitplan. „Die Bodenplatte ist bereits gegossen, im nächsten Schritt wird mit dem Hochbau begonnen“, sagt Edeka-Sprecherin Miriam Pöttker. Die Eröffnung sei für Mai dieses Jahres geplant. (mz)