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Betreiberwechsel auf dem Felsen Betreiberwechsel auf dem Felsen: Leipziger führt Zepter in der Bergschenke

Von Jan Wätzold 22.01.2002, 18:40

Halle/MZ. - In der Bergschenke, mit 350 Saal- und bislang 1 100 Außenplätzen Halles größte Ausflugsgaststätte, soll nach monatelangen personellen Querelen und einer Teilschließung wieder Ruhe einkehren. Das hat der Geschäftsführer der neugegründeten Seihosch GmbH, Andreas Seifert, gestern während eines Ortstermins auf dem Kröllwitzer Saalefelsen angekündigt. Die Firma hat die Bergschenke mit Wirkung vom 1. Januar von der Pensionskasse für die Deutsche Wirtschaft gepachtet. Eine der ersten spürbaren Veränderungen werde die Wiedereröffnung der beliebten, aus Kostengründen jedoch im vergangenen September geschlossenen Sauna sein. Als Termin werde der 1. Februar angestrebt.

Seifert, der bereits seit neun Jahren erfolgreich den Leipziger "Gasthof Zweinaundorf" betreibt und im März zunächst zum Geschäftsbevollmächtigten der Bergschenke Freizeit GmbH bestellt worden war, hat mit dem historischen Areal allerdings noch einiges mehr vor. Der verheiratete Familienvater, dem mit Andreas Schmidt und Alexander Holzweißig zwei Mitgesellschafter zur Seite stehen, will in der Ende März beginnenden Freiluftsaison zwar weiterhin 1 000 Sitzplätze für den Selbstbedienungsbereich vorhalten. Gleichzeitig aber soll das von Kellnern betreute Außenareal auf 150 Plätze wachsen. Dann werde es auch keine Zweiklassen-Behandlung in Sachen Geschirr mehr geben, so der 39-Jährige. "Die Nutzung von Einweggeschirr im vergangenen Sommer hat sich nicht bewehrt und wurde von den Besuchern im Selbstbedienungsbereich vielfach mit Unmut bedacht."

Den Gästen präsentiert sich die Bergschenke mit einem radikal gekürzten Personalbestand. Waren zu Beginn von Seiferts Wirtschaftlichkeitsprüfung vor zehn Monaten noch 53 Frauen und Männer fest angestellt, sind es heute nur noch 19. "Gastronomisch hatte der nach der Sanierung eingesetzte Wirt hervorragende Arbeit geleistet, buchhalterisch aber wäre die Linie nie wirtschaftlich durchzuziehen gewesen", meint Seifert, der sich von der Eigentümerin die Option auf einen Pachtvertrag hatte einräumen lassen.

Die Pensionskasse für die Deutsche Wirtschaft bleibt auch weiterhin im Besitz der mit einem Investitionsaufwand von rund elf Millionen Mark sanierten Bergschenke, beschränkt ihr geschäftliches Engagement aber nach Erlöschen der eigenen Betreibergesellschaft auf die Einnahme des Pachtzinses von Seiferts Seihosch GmbH.