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Beate Schulz und Matthias Nilius Beate Schulz und Matthias Nilius: Melancholie der Liebe entdecken

Von Peter Godazgar 18.08.2002, 18:20

Halle/MZ. - Seit Jahren wollte Beate Schulz so ein Programm machen, aber jahrelang fehlte ihr die Zeit dazu. Studium, Schauspiel-Studium, danach das Engagement am neuen theater - viel Freiraum blieb da nicht. Nun, nach vier Jahren am nt, hat sie ihren Vertrag nicht verlängert, weil es sie wieder nach Berlin zieht. Und auf die Frage "Was mache ich jetzt?" fand sie schnell die Antwort: "Warum mache ich nicht einfach, was ich immer schon machen wollte?"

So kommt es, dass die 33-Jährige demnächst mit einem ChansonAbend zu erleben sein wird - "Denn wie man sich bettet, so liegt man", heißt das gut einstündige Programm mit Lyrik von Bertolt Brecht und der Musik von Kurt Weill und Paul Dessau. Es soll, sagt Schulz, "ein Abend über die Liebe werden, oder besser: über die Melancholie der Liebe".

Beate Schulz sieht in dem Programm zum einen eine "Hommage an die Frauenfiguren, die Brecht geschaffen hat". Zum zweiten aber ist es eine Art Abschiedsprogramm für das hallesche Publikum, auch wenn sie in einigen nt-Produktionen in nächster Zeit noch auf der Bühne stehen wird.

Für das Chanson-Programm hat sie sich bewusst keinen Regisseur gesucht. So wurde das Ganze zu einer "sehr persönlichen Sache", sagt Beate Schulz - und fügt bescheiden hinzu. "Ob es funktioniert, sieht man erst am Premieren-Abend."

Man muss sich wohl kaum Sorgen machen - zumal sie in Matthias Nilius einen geeigneten Partner fand. Der hallesche Pianist mit dem eindrucksvollen Schnauzbart steckt ständig in zahlreichen Musik-, vor allem Jazzprojekten. Die beiden haben sich über das nt kennen gelernt, wo der 48-Jährige häufig als Gast engagiert war. Die Zusammenarbeit klappte - "wir haben einen ganz guten Draht zueinander", sagt Beate Schulz. Die Scheu vor den großen Namen Brecht und Weill habe sie indes nicht abgelegt. Sie sagt: "Ich kann nur der Musik vertrauen und den Texten." Und fügt nach einer kurzen Pause hinzu: "Und unserer Arbeit."

Kurios: Am nt geben sich Beate Schulz und Matthias Nilius sozusagen die Klinke in die Hand - während sie ihr Engagement nicht verlängert hat, ist er seit dieser Saison fest engagiert: als Schauspiel-Kapellmeister.

Die Premiere des Programms findet am Dienstag, 27. August um 20.30 Uhr bei den Kiebitzensteinern in der Händel-Galerie statt.