Basketball-Bundesliga Basketball-Bundesliga: Die SV Halle Lions kassieren beim Letzten eine 20-Punkte-Packung

Nördlingen/Halle (Saale) - Bei den SV Halle Lions ist man in den letzten Wochen stets bemüht gewesen, die eigene bedrohliche Situation in der Basketball-Bundesliga noch irgendwie zu beschönigen. Gelungene Details dienten als Beweis - oder zuletzt der eindrucksvolle Pokalsieg gegen das Top-Team aus Saarlouis. Doch seit dem Sonntagabend sollten allein die Alarmglocken schrillen.
Die Lions verloren das letzte Spiel vor der Weihnachtspause, das erste der Rückrunde bei den Wohnbau Angels aus Nördlingen. Nicht knapp, nicht unglücklich sondern nach einer in drei Vierteln meist desolaten Leistung 57:77. Die gewaltige Packung beim Tabellenletzten zeigte eindeutig: Diese Mannschaft muss in dieser Saison ganz hart kämpfen, um den Abstieg zu verhindern. Sie überwintert auf dem vorletzten Tabellenplatz.
Phase des Grauens
Dabei waren die Lions mit Beginn des Spiels ziemlich wach. So etwa für gut drei Minuten. Da hatte Inken Henningsen die Gäste 6:4 in Führung gebracht. Danach folgte eine Phase des Grauens mit Fehlwürfen in Serie, unansehnlich garniert mit diversen Fehlpässen.
Nördlingen hatte leichtes Spiel, die Partie nicht nur zu drehen, sondern sogar in Richtung frühzeitige Entscheidung davon zu marschieren. Plötzlich stand es 7:17 aus Lions-Sicht (6:30). Am Ende der ersten zehn Minuten waren die Engel auf 24:11 davongeflogen - ohne, dass Trainer René Spandauw via Auszeit versucht hätte, sie einfangen zu lassen.
Nach dem 11:26 mit der ersten Nördlinger Aktion im zweiten Abschnitt entdeckten die Löwinnen, allen voran Janee Thompson und Kaneisha Horn, ihr Kämpferherz. Plötzlich traf Laura Hebecker auch zweimal von der Drei-Punkte-Linie - in den ersten zehn Minuten waren sämtliche Distanzwürfe vorbei gesegelt. Punkt für Punkt holten die Gäste auf und konnten den Rückstand zur Halbzeit auf sechs Zähler verkürzen (33:39).
Lions kamen einfach nicht mehr in die Spur
Die Hoffnung trog. Das Viertel entpuppte sich als Strohfeuer. Nach 24 Minuten führte die Mannschaft des ehemaligen Lions-Trainers Patrick Bär 49:36. Und die Hallenserinnen kamen nicht mehr in die Spur. Thompson und Sara Hammond spielten kaum, weil sie früh mit Fouls belastet und dann vorzeitig raus waren.
Die Distanzschützinnen - außer Hebecker - schossen Fahrkarten in Serie. Die im Hinspiel für ihren Siegwurf gefeierten Henningsen verwarf diesmal alle ihre sechs Versuche aus der Ferne. Auch der Trainer schien kein Mittel mehr zu haben, das Desaster abwenden zu können. „Wir haben viele schlechte Würfe genommen und dann eine schlechte Quote gehabt, das war entscheidend. Es lag nicht am Willen“, so Spandauw. (mz)