"Bahn lässt die Kunden einfach im Stich": "Bahn lässt die Kunden einfach im Stich": Keine Erstattung für Fahrkarte?

Halle (Saale) - Eigentlich wollte MZ-Leserin Gabriele Richter Ende November ihre Tochter und das neugeborene Enkelkind in der Schweiz besuchen und hatte dafür ein Bahnticket gekauft. Aufgrund der Reisebeschränkungen kann die Hallenserin die Reise nun nicht antreten und wollte das Ticket umtauschen. „Aber das war nicht möglich“, bedauert sie. 220 Euro hat sie damit verloren und findet: „Die Bahn lässt die Kunden einfach im Stich.“

Das sieht die Bahn nicht so: „Die Deutsche Bahn empfiehlt seit dem Frühjahr aktiv die Buchung stornierbarer Angebote. Sowohl die Flexpreise als auch die Sparpreise sind im Rahmen der regulären Tarifkonditionen stornierbar“, so eine Pressesprecherin. Bei dem Ticket in die Schweiz hatte es sich jedoch um ein „Super Sparpreis“-Ticket gehandelt - und diese seien von der Stornierung ausgeschlossen. „Darauf weisen wir im Buchungsprozess explizit hin und gehen davon aus, dass sich unsere Kunden bewusst dafür entscheiden, auf die Stornierbarkeit zugunsten eines günstigen Preises zu verzichten“, erklärt die Sprecherin.

Jedoch folgten der Empfehlung, ein stornierbares Ticket zu buchen, auch die meisten Fahrgäste. „In den letzten Monaten hat die DB im Rahmen der Corona-Sonderkulanz die Stornierung und flexible Nutzung von rund fünf Millionen Fahrten ermöglicht“, heißt es aus der Pressestelle.

Einen deutlichen Hinweis auf die fehlende Möglichkeit einer Stornierung hätte sich Gabriele Richter gewünscht - ihn aber nach ihrer Aussage nicht erhalten. Sie hatte die Fahrkarte am Schalter gekauft. Bei der Online-Buchung weist die Bahn dagegen ganz klar auf die Besonderheit des „Super Sparpreis“-Tickets hin. Stornierbare Angebote sind auf der Internetseite eindeutig als solche gekennzeichnet, jedoch auch teurer als die „Super Sparpreis“-Tickets. Reisen innerhalb Deutschlands sind mit Stornierung ab 21,10 Euro möglich, ohne Stornierung ab 17,50 Euro. (mz)