Auszeichnung für Sammlungen an der Martin-Luther-Universität Halle Auszeichnung für Sammlungen an der Martin-Luther-Universität Halle: Meckelsche Sammlungen sind "National wertvolles Kulturgut"

Halle (Saale) - Sie gehören mit über 8.000 Präparaten zu den größten anatomischen Sammlungen in Europa: die Meckelschen Sammlungen der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg im Institut für Anatomie und Zellbiologie. Jetzt stehen sie unter besonderem staatlichen Schutz, denn die Sammlungen wurden in das "Verzeichnis national wertvolles Kulturgut" aufgenommen. Dort werden nur Kulturgüter verzeichnet, deren Abwanderung aus Deutschland einen wesentlichen Verlust für das Kulturerbe bedeuten würde. Die MLU verfügt damit als einzige Institution in Sachsen-Anhalt über insgesamt sechs dort eingetragene Kulturgüter. Auch unter den Universitäten nimmt sie bundesweit damit eine Spitzenposition ein.
Exponate dürfen nicht veräußert werden
"Die Dichte an herausragenden Sammlungen an der Universität ist immer wieder beeindruckend. Dass die Meckelschen Sammlungen nun neben fünf bereits als besonders schutzwürdig erachteten auch in das Verzeichnis aufgenommen worden sind, sehen wir als besondere Würdigung der Sammlungsobjekte und deren hoher wissenschaftlicher und kulturhistorischer Bedeutung", sagt Rektor Prof. Udo Sträter. Der Direktor des Instituts für Anatomie und Zellbiologie, Prof. Bernd Fischer, fügt erfreut hinzu: "Diese Würdigung für unsere anatomische Sammlung zeigt, wie wichtig dieser Schatz nicht nur für die wissenschaftliche Forschung, sondern auch für das kollektive Gedächtnis unseres Landes ist." Da Kulturgüter immer Zeugnisse der menschlichen Entwicklung in ihrer Gesamtheit sind, kommt ihr Schutz stets der Allgemeinheit zugute.
Zahlreiche Sanierungen geplant
Mit der Aufnahme in das "Verzeichnis national wertvolles Kulturgut" ist ein Verbot verbunden, die Sammlung oder einzelne Exponate zu veräußern oder in das Ausland zu verbringen. Für Professor Fischer ist die Aufnahme in die Liste des Nationalen Kulturgutes unter zwei Aspekten eine "gewaltige Aufwertung unserer Arbeit". "Nahezu alle Medizinstudierenden in Halle haben die Sammlungen besucht."
Die Meckelschen Sammlungen sind kein Museum, sondern eine Lehr- und Forschungseinrichtung. Der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität liegt der Erhalt der Sammlungen besonders am Herzen. Dekan Prof. Michael Gekle erklärt: "Nachdem die Räume des vergleichend-anatomischen Sammlungsbereiches bereits vor einigen Jahren saniert worden sind, wollen wir ab August 2015 die Bedingungen für den human-anatomischen Sammlungsbereich verbessern." Die Medizinische Fakultät stellt für die Sanierung in den kommenden drei Jahren die nötigen Finanzmittel zur Verfügung, ergänzt durch einen Beitrag aus dem Förderverein. (mz)