Atelierbesuch Atelierbesuch: Geheimnis um Theaterpreis wird erst am Samstag gelüftet
brachwitz/MZ. - Wie der Theaterpreis "Harlekin" aussehen wird, bleibt bis zu seiner Verleihung am kommenden Samstag im Teutschenthaler Theater das Geheimnis seiner Schöpferin, der Keramikerin und Bildhauerin Beatrix Weißflog aus Brachwitz. Nur so viel will die Künstlerin verraten: Es gibt drei Preise, je nach Kategorie männlich, weiblich und Nachwuchs.
Die Absolventin der Hochschule für Design Burg Giebichenstein entwirft und fertigt den Theaterpreis ohne Honorar, weil "Künstler doch zusammenhalten müssen", sagt sie mit einem Augenzwinkern. In ihrem Atelier auf einem großen Hof in Brachwitz, wo sie seit 2000 mit Ehemann und zwei Kindern lebt, finden sich Inspirationen für Bildhauer, Fotografen, Keramiker und Maler in Hülle und Fülle.
Etwas mit ihren Händen zu schaffen - ein Gefäß, ein Porträt, eine Skulptur - sei erfüllend und fordere sie immer wieder aufs Neue. "Das ist ein Antrieb, den man braucht und oft treiben mich auch mehr Ideen als ich auf einmal umsetzen kann", sagt sie beinahe ein wenig bedauernd.
Beatrix Weißflog schafft durchaus nicht nur in ländlicher Abgeschiedenheit. "Seit einigen Jahren arbeite ich mit Schülern. Zum einen beim großen Projekt in der Alten Brennerei in Niemberg und auch ganz hier in der Nähe, an der Grundschule Wallwitz", erzählt sie in ihrer gemütlichen Küche.
Mit den Wallwitzer Kindern habe sie Figurengruppen von Schülern und Lehrerin, Koch und Küchenjunge sowie Gefäße für den Kräutergarten entwickelt und umgesetzt. Da ihre Kinder Helene und Franz noch ganz gut in diese Altersgruppe passen, weiß sie natürlich auch, wie die Mädchen und Jungen zu begeistern sind.
Im Augenblick bereitet sich die Künstlerin auf eine Arbeit vor, die sie auf Schloss Neuenburg führen wird. Hier wollen 2013 zahlreiche Künstler eine Ausstellung gestalten zum Thema "Straße der Romanik", die ja auch durch den Saalekreis führt.
"Ich bin augenblicklich noch am Überlegen, was ich beitragen werde. Bei solchen Themen recherchiere ich immer zuerst in der Literatur, ehe ich mich festlege", beschreibt sie ihre Vorbereitung. Und besonders spannend finde sie die Beschäftigung mit Personen der Zeitgeschichte.
Beatrix Weißflog ist die Retterin einer Klinkerfigur auf dem halleschen Stadtgottesacker ("Auch solche Arbeiten gehören zu meinem Betätigungsfeld.") Unbekannte hatten der Figur den Kopf abgeschlagen und liegen lassen. "Die Skulptur war nicht mein Werk, aber mir war es wichtig, ihr wieder zur ursprünglichen Schönheit zu verhelfen", so die Bildhauerin.
Gips, Porzellan und Ton sind die Materialien, mit denen sie am häufigsten zu tun hat. Beatrix Weißflog kann noch an der Töpferscheibe arbeiten. Und sie schätzt die Technik in ihrem Handwerk. Einige der schönsten Exponate hat sie in den Dornburger Schlössern und im Töpfermuseum Bürgel ausgestellt.