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Hausdurchsuchung Anschlag auf Synagoge in Halle Saale: Mutmaßlicher Täter soll aus Eisleben stammen

09.10.2019, 20:30
In Benndorf fand noch am Mittwochabend eine Hausdurchsuchung statt.
In Benndorf fand noch am Mittwochabend eine Hausdurchsuchung statt. Wagener

Halle (Saale)/Benndorf - Zum mutmaßlichen Täter der Anschläge von Halle dringen weitere Details an die Öffentlichkeit. Nach Medieninformationen soll es sich um einen 27-Jährigen aus Eisleben handeln. Aktuell gehen die Ermittler davon aus, dass er als Einzeltäter gehandelt hat.

Am Mittwochabend gab es eine Hausdurchsuchung in Benndorf bei Eisleben. Dort waren mehrere Polizisten und das SEK im Einsatz. Die Polizei bestätigte, dass die Hausdurchsuchung im Rahmen der Ermittlungen zu den Anschlägen in Halle (Saale) statt findet.

Nach MZ-Informationen soll der mutmaßliche Täter einen Wohnsitz in Benndorf haben. Er wohne dort mit seiner Mutter, sein Vater lebe im nahen Helbra. Die Deutsche Presse Agentur dpa berichtet, dass der mutmaßliche Täter eine Wohnung in Halle haben soll.

Der mutmaßliche Täter soll ein Bekennervideo hochgeladen haben. In dem am Mittwoch verbreiteten Video ist zu sehen, wie offensichtlich im Paulusviertel von Halle geschossen wird. Unter anderem zeigt das Video, wie in einem Döner-Imbiss mehrfach auf einen Mann geschossen wird, der hinter einem Kühlschrank liegt. Zudem ist zu erkennen, wie der Filmende im Video vergeblich versucht, in die Synagoge an der Humboldtstraße zu gelangen.

Daraufhin schießt der Täter auf der Straße einer Passantin mehrfach in den Rücken. Die Aufnahmen stammen wohl von einer an einem Helm befestigten Kamera. Zu Beginn des Videos gibt der Mann in schlechtem Englisch extrem antisemitische Äußerungen von sich.

Bis zum Abend gab es keine Bestätigung der Behörden dafür, dass es sich bei dem Mann im Video um den Attentäter handelt. Die Pressestelle des zuständigen Generalbundesanwalts bestätigt auf MZ-Anfrage, dass es ein Video in Bezug auf den Anschlag in Halle gebe, dass ausgewertet werde.  (mz/dpa)

Der MZ-Redaktion liegen Ausschnitte des Videos vor. Aus ethischen Gründen entscheiden wir uns gegen eine Veröffentlichung, um nicht dem offensichtlichen Willen des Täters zu entsprechen.

Polizisten sichern an der Mauer zum Gelände der Synagoge in Halle die Umgebung des Tatorts.
Polizisten sichern an der Mauer zum Gelände der Synagoge in Halle die Umgebung des Tatorts.
dpa