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Andreas Ey  Andreas Ey aus Halle: Ein Kaffeetrinker wird zum Tee-Enthusiasten

Von Anne Löser 15.09.2016, 09:00
Seine Leidenschaft hat Inhaber Andreas Ey zum Beruf gemacht und verkauft jetzt Tee in einem Fachgeschäft.
Seine Leidenschaft hat Inhaber Andreas Ey zum Beruf gemacht und verkauft jetzt Tee in einem Fachgeschäft. Holger John

Halle (Saale) - Bei Andreas Ey riecht es nach Früchten, Kräutern und Honig. Doch er steht nicht etwa in seiner Wohnung, sondern in seinem neuen Tee-Geschäft. Eigentlich ist Inhaber Andreas Ey hauptberuflicher Rettungssanitäter. Sein Laden „Teekultur“ in der Großen Ulrichstraße führt er seit Mitte August als Nebenberuf und Ausgleich zu seinem anderen Job.

Auf Umwegen zur „Teekultur“

Zum Teegeschäft gelangte Ey allerdings nur auf Umwegen: Ursprünglich war er kein typischer Teetrinker. Seine Frau war es, die ihm das koffeinarme Getränk näher brachte. Sie arbeitet ebenfalls bei „Teekultur“, und war zuvor schon in einem Teegeschäft tätig. Der 50-Jährige hat anfangs ab und zu einen Tee probiert, später ließ er eine Zeit lang den Kaffee ganz weg, trank nur noch Tee und stellte fest: „Es geht mir besser.“ Jetzt trinke er nur noch hin und wieder mal eine Tasse Kaffee, so der gebürtige Hallenser. Und auch seine Kollegen konnte er vom Teetrinken überzeugen.

Doch wie kommt man als Sanitäter zu einem Teegeschäft? Auf ihren vielen Reisen durch Italien, Spanien und Frankreich lernte das Paar das Lebensgefühl rund um den Teegenuss kennen und lieben. Ey und seine Frau entschlossen sich, diese Lebensqualität auch nach Halle zu bringen. Nach und nach entwickelte sich so die Idee vom eigenen Geschäft mit dem Ziel, den Tee von seinem antiquierten „Alte Oma“-Image zu befreien und eine Bereicherung für Halle zu schaffen. Drei Jahre lang breitete er zusammen mit seiner Frau das Projekt „Teekultur“ vor, sah sich Teegeschäfte in der Umgebung und im Ausland an, nahm an Existenzgründerseminaren teil, besuchte Teemessen und –seminare. So entstand unter mühsamen Ringen ein Konzept für ihren Laden.

Frisch zubereiteter „Tee to go“

Aber Ey war von Anfang an klar: „Wir wollen anders verkaufen.“ Somit gibt es bei „Teekultur“ einige Besonderheiten: Man bekommt beispielsweise „Tee to go“, frisch zubereitet aus losem Tee und nach drei Minuten Ziehzeit fertig zum Mitnehmen für unterwegs. Eine kleine Sitzecke bietet den Kunden die Möglichkeit, den stets vorhandenen Probiertee zu verkosten. Außerdem gibt es von jedem Tee kleine Dosen mit Geruchsproben. Wer vom Duft noch nicht überzeugt sein sollte, kann seinen Wunschtee auch direkt probieren. „Wir wollen, dass der Kunde den Tee mit allen Sinnen erlebt“, meint Ey, „der Kunde soll probieren können.“ Das ist es auch, was sie vom Einzelhandel unterscheidet. Privat legt er Wert auf ein ökologisches Verhalten und eine gesunde Lebensweise, wenn er Zeit hat, treibt er gerne Sport. Das wird auch im Laden umgesetzte. „Nachhaltigkeit ist uns wichtig“, meint er, „deshalb gibt es bei uns auch nur Papiertüten statt Plastik.“ Aus diesem Grund sind bei ihm viele Bio-Tees sowie handgemachte Bio-Schokolade erhältlich, sein Laden selbst ist Bio-zertifiziert. Aber auch Honig, Marmelade oder Tee- präsente kann man in seinem Geschäft kaufen.

Einen weiteren Tipp hat Andreas Ey noch für Tee-Anfänger: „Loser Tee ist ergiebiger und dadurch nicht teurer als Teebeutel. Außerdem ist er qualitativ besser.“ Andreas Ey könnte sich auch vorstellen, später weitere Filialen zu eröffnen. Doch zunächst muss natürlich getestet werden, wie die Hallenser die Leidenschaft des Tee-Enthusiasten annehmen. (mz)